Strafanzeige wegen Volksverhetzung nach Vorfall in Essen
Während der Schweigeminute für die Opfer von Magdeburg brüllt ein Mann im Stadion von Rot-Weiss Essen rechte Parolen. Der Verein reagiert sofort und die Polizei ermittelt nun wegen Volksverhetzung.
Fußball DFB-Pokal, 1. Runde Rot-Weiss Essen - Union Berlin am Montag (20.08.2012) im Stadion an der Hafenstraße in Essen. / Photo: DPA (DPA)

Die Polizei Essen hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen Zuschauer eingeleitet, der vor dem Drittligaspiel Rot-Weiss Essen gegen den VfB Stuttgart II die Gedenkminute gestört haben soll. Während Spieler und die meisten Zuschauer im Stadion vor dem 2:2 am Samstag in einer Schweigeminute den Opfern des mutmaßlichen Anschlags auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gedachten, hatte ein Mann „Deutschland den Deutschen“ geschrien.

„Wir haben eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung geschrieben“, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei der Mann vom Ordnungsdienst aus dem Stadion gebracht worden und habe umgehend Hausverbot erhalten. Zunächst hatte der SWR darüber berichtet. Viele Zuschauer im Stadion an der Hafenstraße hatten schnell mit „Nazis-raus“-Rufen reagiert.

In Magdeburg war am Freitagabend ein Mann mit einem Auto auf einem Weihnachtsmarkt in eine Menschengruppe gerast. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, mehr als 200 Personen wurden laut Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verletzt.

Der mutmaßliche Todesfahrer ist ein Mediziner aus Bernburg, stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. Der 50-Jährige fiel im Netz als islamfeindlicher Hetzer auf und äußerte dort Sympathien mit Israel und der AfD.

TRT Deutsch und Agenturen