Russisches Geld angenommen? AfD-Politiker Bystron und Krah im Visier
Haben sich AfD-Politiker an einer prorussischen Desinformationskampagne beteiligt und dafür Geld angenommen? AfD-Chef Chrupalla fordert eine schnelle Aufklärung. Die betroffenen Politiker treten als Spitzenkandidaten bei den Europawahlen an.
Symbolbild: AfD / Photo: DPA (DPA)

Die AfD-Spitze dringt darauf, dass die Vorwürfe gegen die beiden Parteikollegen Petr Bystron und Maximilian Krah so schnell wie möglich aufgeklärt werden. „Diese Vorwürfe müssen ausgeräumt werden. Und ich würde mich freuen, wenn sie so schnell wie möglich ausgeräumt werden“, sagte der Bundesvorsitzende Tino Chrupalla am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Caren Miosga“. Natürlich wolle man genau wissen, was passiert sei. Erst dann könne man gegebenenfalls auch Konsequenzen ziehen.

Der AfD-Bundesvorstand will sich am Montagabend erneut mit dem Thema befassen. Dabei sollen auch Bystron und Krah noch einmal gehört werden. Beide treten für die AfD bei der Europawahl an, Krah als Spitzenkandidat, Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste. Sie sind im Zusammenhang mit einer prorussischen Desinformationskampagne in den Blick geraten. Ihnen wird vorgeworfen, in prorussische Propagandakanäle verwickelt zu sein und in diesem Zusammenhang Geld angenommen zu haben. Beide bestreiten dies vehement.

Noch keine offizielle Befragung der Behörden

Chrupalla kritisierte, Bystron sei von den Behörden noch nicht einmal offiziell befragt worden. Im Moment gebe es nur Vorermittlungen. Man erwarte, dass jetzt so schnell wie möglich ermittelt werde. Bystron habe ihm noch am Sonntag gesagt, dass er auch einen Antrag auf Aufhebung seiner Immunität im Bundestag einreichen würde, damit die Staatsanwaltschaft gegebenenfalls ermitteln und ihn für unschuldig erklären könne.

Chrupalla bekräftigte, die AfD werde es nicht dulden, dass Meinungen oder Positionen käuflich seien. In einem solchen Fall müsste der Betreffende die Partei verlassen. Solange aber keine Beweise auf dem Tisch lägen, gelte die Unschuldsvermutung. „Von daher stelle ich mich zum Tag heute hinter diese beiden Kollegen.“

Chrupalla schloss Korrumpierbarkeit von Politikern generell nicht aus. „Es kann immer was kommen“, sagte er. Das wäre kein Einzelfall. Solche Fälle habe es in allen Parteien gegeben.

DPA