Nach einer Verurteilung von Mitgliedern der linksextremen Szene in Leipzig haben Sympathisanten am Mittwochabend dort und in anderen Städten teils gewaltsam demonstriert. In Leipzig und in Bremen kam es dabei nach Angaben der Polizei zu Ausschreitungen. Einsatzkräfte wurden demnach von vermummten Demonstrationsteilnehmern mit Pyrotechnik, Flaschen und Steinen beworfen. In Bremen nahm die Polizei in etwa 70 Verdächtige unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs fest.
In Leipzig wurden nach Angaben der Beamten vier Einsatzkräfte durch Bewurf verletzt, blieben aber dienstfähig. Zu Protesten kam es unter anderem auch in Berlin, wo es nach Angaben eines Polizeisprechers im Verlauf eines Aufzugs zu tätlichen Angriffen auf Ordnungshüter sowie vereinzelten Sachbeschädigungen kam. Fest- oder Ingewahrsamnahmen gab es dort wie auch in Leipzig aber nicht.
Hunderte Menschen protestieren gegen Urteil
An den Aktionen der linken Szene beteiligten sich den Angaben zufolge jeweils mehrere hundert Menschen. In Leipzig zählte die Polizei in der Spitze etwa 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in Berlin bis zu 450 und in Bremen etwa 350.
In Leipzig versuchten Demonstranten demnach während einer Versammlung unter dem Motto „Freiheit für alle Antifaschist*innen“ am Abend, Absperrungen zu durchbrechen. Später unterbanden Einsatzkräfte demnach unter anderem auch den Versuch, Barrikaden zu errichten. In Bremen versammelten sich Protestierende laut Polizei unter dem Motto „Freiheit für alle inhaftierten Antifas“ und riefen dabei unter anderem auch Parolen wie „Ganz Deutschland hasst die Polizei“.
In einem vielbeachteten Prozess hatte das Leipziger Oberlandesgericht am Mittwoch vier mutmaßliche Linksextremisten wegen gewalttätiger Überfälle auf tatsächliche oder vermeintliche Rechtsextremisten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die linke Szene hatte bereits im Vorfeld Proteste zur Urteilsverkündung angekündigt.