Flüchtlinge: Integrationsbeauftragte fordert „krisenfeste“ Strukturen
Deutschland ist ein beliebtes Zielland für Geflüchtete. Doch nach Ansicht der Integrationsbeauftragten ist das Land nicht so gut darauf vorbereitet.
Geflüchtete aus der Ukraine sitzen in einer Anlaufstelle am Berliner Hauptbahnhof. / Photo: DPA (DPA)

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), fordert „krisenfeste“ Strukturen zur Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland. „Wir haben ja erlebt, dass in den letzten zwei Jahren vor allem mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine viele Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind, und die Kommunen erstmal auch belastet waren“, sagte Alabali-Radovan am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. „Und das zeigt uns jetzt, wir brauchen eine dauerhafte Struktur, die krisenfest ist.“

Bisher sei das Migration- und Integrationssystem darauf ausgelegt, dass bei einem Rückgang der Migrationszahlen Kapazitäten zurückgefahren und Unterkünfte abgebaut würden. „Und jetzt haben wir mit dem Krieg in der Ukraine gemerkt, das können wir nicht einfach so weitermachen.“ Deutschland müsse sich darauf einstellen, „dass Migration immer stattfindet“.

Auch im Bildungssystem sehe sie Nachholbedarf, sagte die Integrationsbeauftragte. Eine Möglichkeit sei es aus ihrer Sicht, mehr ausländische Lehrerinnen und Lehrer, etwa aus der Ukraine, in das deutsche Schulsystem zu integrieren. Alabali-Radovan sprach sich für schnellere Anerkennungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer Lehrkräfte aus.

Am Dienstag stellt der Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) sein Jahresgutachten vor. Der SVR ist ein unabhängiges und interdisziplinär besetztes Expertengremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen Stellung bezieht und Politikberatung anbietet.

AFP