Wirtschaftsminister Robert Habeck hat für Handwerksberufe als Wegbereiter der Energiewende geworben. Wer einen Beitrag zu Klimaschutz und Transformation leisten wolle, der könne eine Ausbildung im Handwerkmachen, sagte der Grünen-Politiker am Freitag beim Besuch eines Dachdeckerbetriebs in der Nähe von Dresden. „Wir brauchen Handwerkerinnen und Handwerker, um die Solaranlagen zu installieren, die Dächer zu sanieren, die Häuser zu sanieren, um Wärmepumpen oder andere Techniken einzubauen.“ Aktuell würden Handwerker zwar hoch geschätzt, Schulabgänger entschieden sich dann aber doch häufig dagegen, mit den Händen zu arbeiten.
Aktuell arbeiten laut Branchenverband rund 3,1 Millionen Beschäftigte in rund 490.000 Betrieben in klimarelevanten Berufen. Das Handwerk in Deutschland hat mit einem erheblichen Mangel an Lehrlingen zu kämpfen.
Sechs Wochen vor dem Start des neuen Lehrjahrs sind im Handwerk noch viele Stellen unbesetzt. Nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe) waren Ende Juni noch rund 36.000 Lehrstellen unbesetzt. Das entspricht ungefähr jedem vierten Ausbildungsplatz im Handwerk. Es gebe zu wenig Bewerber, schreibt “Bild” unter Berufung auf den Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Bundesweit sollen aktuell rund 250.000 Handwerker fehlen.
Habeck betonte, die Politik habe den Stellenwert des Handwerks erkannt. Mit Bürokratie und Fachkräftemangel gebe es derzeit offensichtliche Probleme, die auch politisch angegangen werden müssten. Zugleich warb Habeck für mehr Vertrauen in die Erfahrung der Handwerker - „wenn also Meisterbetriebe sagen, das hält schon“.