Ermittlungen nach Drohbrief mit verdächtigem Pulver an Linken-Abgeordnete
Die Bundestagsabgeordnete Martina Renner (Linke) erhielt in der vergangenen Woche drei Drohbriefe. Einer davon enthielt verdächtiges Pulver. Nun ermittelt der Staatsschutz. Renner hatte 2020 auch mit „NSU 2.0“ unterzeichnete Drohschreiben erhalten.
Symbolbild: das Logo der Linkspartei (DPA)

Nachdem im Büro der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) in Erfurt ein Brief mit verdächtigem Pulver eingegangen war, hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Das an Renner adressierte Schreiben soll Bedrohungen und Beleidigungen beinhaltet haben, sagte eine Sprecherin der Polizei in Erfurt am Dienstag. Details nannte die Sprecherin nicht. Ermittelt werde zunächst gegen unbekannt. Untersuchungen ergaben demnach, dass es sich bei dem verdächtigen Pulver nicht um eine gefährliche Substanz handelte.
„Vor einer Woche erreichten drei Drohbriefe mein Erfurter Büro. Einer enthielt eine weiße Substanz“, schrieb Renner dazu am Dienstag bei Twitter. Die Polizei hatte nach Eingang des Briefs mit dem Pulver vergangene Woche Renners Büro und auch die Landesgeschäftsstelle der Linken, die sich im selben Gebäude in Erfurt befindet, vorsichtshalber geräumt.
Renner sitzt für die Linken seit 2013 im Bundestag. Sie war auch am Untersuchungsausschuss beteiligt, der sich mit den Morden der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ auseinandersetzte. Im Juli 2020 hatte sie bereits einen mit „NSU 2.0“ unterschriebenen Drohbrief erhalten.

Anfang Mai war der mutmaßliche Täter der Serie rechtsextremer Drohschreiben „NSU 2.0“ festgenommen worden. Allerdings sollen mittlerweile bereits mutmaßliche Nachahmungstäter in Erscheinung getreten sein. Die hessische SPD-Landesvorsitzende Nancy Faeser hatte im Mai ebenfalls einen Brief mit einem weißen Pulver erhalten. Dieser soll mit „NSU 2.0“ unterschriebenen worden sein.

DPA