Hunderte Feuerwehrleute kämpfen in den Waldbrandgebieten im Süden Brandenburgs und im Nationalpark Sächsische Schweiz den vierten Tag infolge gegen die Flammen. Ein Ende ist nicht in Sicht. In Sachsen weitete sich das Feuer am Donnerstagmorgen aus. Nach Angaben der Behörden in Brandenburg hat sich die Lage im Elbe-Elster-Kreis dagegen leicht entspannt. Sie sei unter Kontrolle, es gebe keine offenen Feuer mehr. Auch beim Brand auf tschechischer Seite an der Grenze zu Deutschland dauern die Löscharbeiten an. Die Situation blieb laut Feuerwehr angespannt.
In Sachsen sind nach Angaben eines Sprechers des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mittlerweile acht Löschhubschrauber im Einsatz. Am Donnerstagmorgen standen demnach etwa 250 Hektar Waldfläche in Flammen. Unklar war, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entsteht. Dem Landkreis zufolge überschritt das Feuer in der Nacht nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz.
Sachsens Innenminister lobt Einsatz der Brandbekämpfer
Sachsens Innenminister lobte den Einsatz der Brandbekämpfer im Nationalpark. „Die Einsatzkräfte kämpfen über die Erschöpfungsgrenze hinaus“, sagte Armin Schuster (CDU) in Bad Schandau. Die Lage sei einmalig und habe es so zuvor noch nicht gegeben. Der erste der drei bestellten Löschhubschrauber wird laut Schuster im kommenden Jahr in Sachsen bereitstehen.
Das Feuer war am Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und hatte am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz übergegriffen. Auf tschechischer Seite sind laut Feuerwehr bereits rund 1000 Hektar Fläche abgebrannt. „Wir halten uns auf unseren Positionen, wir mussten nirgends zurückweichen“, sagte ein Feuerwehrsprecher der Agentur CTK zufolge. Fast 500 Feuerwehrleute sind bei einem der größten Waldbrände in der Geschichte des Landes im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen.
Von Entwarnung wollten die Behörden in Brandenburg noch nicht sprechen. Über Nacht habe sich die Lage aber entspannt. Noch am Mittwochabend war das Feuer erneut aufgeflammt. Unter Beobachtung stehen den Angaben zufolge derzeit viele Glutnester mit Temperaturen zwischen 40 und 180 Grad. Sie müssten in Schach gehalten werden, teilte der Verwaltungsstab weiter mit. Rund 320 Kräfte aus mehreren Landesteilen Brandenburgs sind mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Bundeswehr-Panzer zur Eindämmung des Brandes eingetroffen
Zur weiteren Eindämmung des Brandes traf in der Nacht ein Pionierpanzer der Bundeswehr ein, der über den Tag Schneisen im Gelände anlegt. Unterstützung kommt wieder von Bundeswehr und Landespolizei aus der Luft. Transporthubschrauber leisteten wieder Hilfe mit Wasserladungen aus dem Kiebitzsee wieder Hilfe. Das Baden im See wurde nach einer zwischenzeitlichen Freigabe wieder untersagt.
Der Waldbrand in Brandenburg war am Montag ausgebrochen und hatte sich innerhalb kürzester Zeit auf rund 800 Hektar ausgebreitet. Am Donnerstag sollte die betroffene Brandfläche neu vermessen werden. Das Bundesland ist in diesem Jahr bereits mehrfach von Wald- und Flächenbränden betroffen gewesen.
In Bad Schandau in der Sächsischen Schweiz gilt seit Dienstag Katastrophenalarm. Touristen sollen das Gebiet meiden. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge dürfen bis auf Weiteres die Wälder nicht mehr betreten werden. Auch die Landeshauptstadt Dresden verschärfte ihre Regeln zum Betreten der Wälder. Eine entsprechende Allgemeinverfügung ist bis zum 30. September 2022 befristet.
Brandbekämpfungen in Brandenburg und Sachsen dauern an
28 Juli 2022
Die Waldbrände im Süden Brandenburgs und in der Sächsischen Schweiz dauern seit vier Tagen an – ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Während sich die Lage im Elbe-Elster-Kreis leicht entspannt hat, weitet sich das Feuer in Sachsen weiter aus.
DPA
Ähnliche Nachrichten
Rechtsrock-Konzert in Neumünster von Polizei verhindert
Polizei verhindert Rechtsrock-Konzert in Neumünster: Nachdem rund 400 Teilnehmer aufgefordert wurden, das Gelände zu verlassen, griffen einige Rechtsradikale die Einsatzkräfte mit Stühlen und Bierdosen an. Bundespolizisten aus Hamburg rückten an.
14 Bundesländer passen Abschlussprüfungen nochmals an
Fast alle Bundesländern wollen laut einem Bericht die Abschlussprüfungen an den Schulen weiter erleichtern. Grund dafür ist der Unterrichtsausfall während der Pandemie. Hessen hat sich noch nicht entscheiden. Rheinland-Pfalz geht einen anderen Weg.