Es sind schwere Vorwürfe, die die Familie des 16-jährigen H. A. gegen dessen ehemalige Schule richtet: Der geistig behinderte Jugendliche soll an einer Berliner Blindenschule von zwei Lehrern sexuell missbraucht worden sein, erklärten die Eltern und Geschwister von H. A. gegenüber TRT Deutsch. Die Familie beklagt eine Verschleierung der Übergriffe. Bisher war die Schule für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Der Jugendliche teilte seiner Familie demnach vor rund sechs Monaten mit, dass er von einer männlichen und einer weiblichen Lehrkraft sexuell missbraucht worden sei. Seitdem verschlechtere sich die mentale Gesundheit des 16-Jährigen, erklärte seine Familie weiter. Er verletze sich am eigenen Körper und versuche, Suizid zu begehen. Zudem komme es zu Wutausbrüchen. H. A. beschädige zuhause mehrere Gegenstände, sagte sein Bruder.
Die Familie hat eigenen Angaben zufolge bereits die Polizei, das Jugendamt und mehrere weitere Behörden kontaktiert. Es werde jedoch versucht, die Vorwürfe zu verschleiern, beklagte der Bruder. „Wir wenden uns an Anwälte und Ärzte, doch sie kümmern sich nicht um den Fall“, sagte er.
Nach intensiven Bemühungen habe die Familie in Türkiye einen Arzt gefunden, der eine gründliche Behandlung des Jugendlichen versichert habe. Behörden hätten jedoch ein Ausreiseverbot gegen den Jugendlichen verhängt.
Die Familie fordert nun eine gründliche Untersuchung des Falls durch deutsche Behörden. Zudem pocht sie auf eine Aufhebung des Ausreiseverbots, um ihr Kind in Türkiye behandeln zu lassen.