Berlin: Aggressive Stimmung nach „Köpi“-Räumung – Tausende Demonstranten
Einsatzkräfte in Berlin haben mit der Räumung des linken Wagencamps „Köpi-Platz“ den Zorn der Demonstranten auf sich gezogen. Nach Polizeiangaben sind Flaschen und Steine auf die Beamten geworfen worden. Über 5000 Teilnehmer hätten protestiert.
15.10.2021, Berlin: Polizisten nehmen einen Demonstranten am Rande der Räumung der Bauwagensiedlung fest. (DPA)

Bei einer Protest-Demonstration nach der Räumung des linken Wagencamps „Köpi-Platz“ in Berlin-Mitte hat es nach Polizeiangaben Angriffe auf Beamte und gravierende Sachbeschädigungen gegeben. Es seien am Freitagabend Flaschen und Steine auf Einsatzkräfte geworfen worden, auch Angriffe mit Stangen und teils gravierende Sachbeschädigungen an Autos habe es gegeben, hieß es in einem Tweet der Polizei. Es gebe zahlreiche Festnahmen, auch mit Hilfe körperlichen Zwangs.
Die Stimmung sei sehr aggressiv, hatte eine Polizeisprecherin gesagt. Einige Kollegen seien verletzt. Es seien sehr viel mehr Teilnehmer als angemeldet, die Zahl bewege sich im oberen vierstelligen Beriech - also über 5000. Bei der Demonstration in Kreuzberg wurden auch Bengalos und Feuerwerk gezündet. Nach Angaben des rbb wurden auch Verkehrsschilder in parkende Autos gerammt.
Die Polizei war am Mittag mit schwerem Gerät an dem Wagenplatz im Einsatz und führte die Bewohner, die sich verbarrikadiert hatten, schließlich vom Gelände. Damit das Areal nicht wieder betreten wird, rückte die Polizei mit Wasserwerfern an, wie sie am Abend mitteilte. Das Camp an der Köpenicker Straße gilt als eines der letzten Symbolprojekte der linksautonomen Szene in Berlin. Die Räumung hatte der Grundstückseigentümer vor Gericht erstritten.
Die Bewohner hatten erklärt, sie würden am „Tag X“ nicht „kampflos“ aufgeben. Im Internet gab es einen Aufruf, die Stadt am Freitagabend in Scherben zu legen. In Hamburg trommelte die Szene zur Solidaritätsdemo unter dem Motto „Defendköpi“. Nach Polizeiangaben nahmen dort etwa 500 Demonstranten aus der linksautonomen Szene teil.

DPA