Bauernverband fordert „sinnvolle Maßnahmen“ für Natürlichen Klimaschutz
Der Bauernverband spricht sich gegen das geplante Programm zum Natürlichen Klimaschutz aus. Bauernpräsident Rukwied fordert Geschäftsmodelle, die Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander verbinden.
Ein Bauer mit einem Traktor auf dem Feld. / Photo: DPA (DPA)

Der Deutsche Bauernverband kritisiert ein vom Umweltministerium geplantes Programm zum Natürlichen Klimaschutz. Es biete den Betriebe, „abgesehen von der Moornutzung keine sinnvollen Maßnahmen an oder nur solche, deren Klimawert fragwürdig ist“, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. „Das Aktionsprogramm muss für uns Bauern auch Geschäftsmodelle für natürlichen Klimaschutz bieten. Nur so kann die Landwirtschaft Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander verbinden.“ Bei der Umsetzung des Aktionsprogramms müssten Lösungen gemeinsam mit den Bauern erarbeitet werden, nicht gegen sie.

Das Kabinett will sich an diesem Mittwoch mit dem Entwurf von Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) befassen. Demnach sollen Ökosysteme in Deutschland gegen die Auswirkungen der Klimakrise besser geschützt und gestärkt werden. Ein Fokus liegt auf der Wiedervernässung von Moorböden und der Wiederaufforstung von Wäldern.

Der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Jan-Niclas Gesenhues, warnte davor, dass die Klimaziele „krachend“ verfehlt würden, wenn nicht in den natürlichen Klimaschutz investiert werde. „Das heißt, kranke Natur zu heilen, Moore wiederzuvernässen, Auen zu renaturieren und Wälder naturnah zu bewirtschaften“, sagte der Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Dadurch können wir große Mengen CO2 speichern. Allein zerstörte Moore stoßen jährlich sieben Prozent der bundesweiten Treibhausgasemissionen aus.“

DPA