Ein im Juli gefasster mutmaßlicher Mitbegründer der rechtsextremistischen „Goyim Partei Deutschland" ist von den Niederlanden nach Deutschland überstellt worden. Der Deutsche sei am Mittwochabend am Bundesgerichtshof (BGH) einem Ermittlungsrichter vorgeführt worden und befinde sich nun in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag mit.
Die Gruppierung soll nach früheren Angaben über eine Internetseite „massenhaft und systematisch rechtsextremistisches Gedankengut sowie die nationalsozialistische Weltanschauung" verbreitet haben. Die Ermittler sprechen von „zutiefst herabwürdigender antisemitischer Propaganda" - bis hin zum Aufruf zur Tötung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Der Generalbundesanwalt hatte die Ermittlungen wegen der „besonderen Bedeutung des Falles" übernommen.
Der nun überstellte Mann war am 16. Juli aufgrund eines deutschen Haftbefehls im niederländischen Heerlen festgenommen worden. Ein zweites mutmaßliches Führungsmitglied der Gruppe hatte die Bundesanwaltschaft zeitgleich in Berlin verhaften lassen. Außerdem wurden damals in mehreren Bundesländern die Wohnungen von sechs Beschuldigten durchsucht, die alle Mitglieder gewesen sein sollen.