Die EU-Kommission hat eine wettbewerbsrechtliche Untersuchung der Übernahme des britischen Chip-Entwicklers Arm durch das US-Unternehmen Nvidia eingeleitet. Es sei zu befürchten, „dass die geplante Transaktion zu höheren Preisen, weniger Auswahl und weniger Innovation in der Halbleiterindustrie führen könnte“, erklärte die Brüsseler Behörde am Mittwoch. Demnach könnte Nvidia eigenen Konkurrenten künftig den Zugang zu von Arm entwickelten Technologien verwehren.
Arm entwickelt Micro-Chips, die wiederum von Unternehmen wie Nvidia, das vor allem Grafikkarten herstellt, produziert und verwendet werden. Nvidia könne seinen Konkurrenten künftig Lizenzen für geistiges Eigentum von Arm vorenthalten, erklärte die für Wettbewerbsfragen zuständige EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager. „Dies hätte verzerrende Auswirkungen auf viele Märkte, auf denen Halbleiter verwendet werden.“
Die japanische Muttergesellschaft von Arm, das japanische Unternehmen Softbank, hatte eine Einigung mit Nvidia für die auf 40 Milliarden Dollar geschätzte Übernahme im September 2020 verkündet. Das Vorhaben sollte ursprünglich bis März 2022 abgeschlossen sein. Allerdings ist dafür die Zustimmung einer ganzen Reihe von Aufsichtsbehörden nötig. Im August hatten die britischen Wettbewerbshüter bereits Bedenken geltend gemacht.
Die EU-Kommission will nun bis zum 15. März 2022 eine Entscheidung treffen. „Die Einleitung einer eingehenden Untersuchung greift dem Ergebnis des Verfahrens nicht vor“, unterstrich sie.
EU-Kommission befürchtet Nachteile bei Übernahme von Arm durch Nvidia
28 Okt. 2021
Die EU-Kommission hat Wettbewerbsbedenken bei der Übernahme des britischen Chip-Entwicklers Arm durch Nvidia. Das US-Unternehmen könne durch den geplanten Kauf eigenen Konkurrenten künftig den Zugang zu von Arm entwickelten Technologien verwehren.
AFP
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