An vielen Türen des Dorfes „Turkeye“ (Türkiye) in der niederländischen Region Zeeland steht „Glücklich derjenige, der sich als Türke bezeichnet“. Dabei sind die etwa 19 Bewohner des Dorfes alle Niederländer. Überlieferungen zufolge entstand das Dorf während des Achtzigjährigen Krieges (1568 – 1648) zwischen Spanien und den Niederlanden.
Rund 1500 osmanische Seeleute, die an der Seite der Niederländer kämpften, sollen sich später dort angesiedelt haben. Einer Erzählung nach waren sie zuvor von den Spaniern gefangengenommen worden. Die Niederländer sollen sich später erfolgreich für ihre Freilassung eingesetzt haben.
Heute ist die Bewohnerin Monique Sturm die ehrenamtliche Vertreterin des Dorfes. Ihre Wohnung ist geschmückt mit zahlreichen Mitbringseln aus Türkiye und ähnelt mehr einem Museum. In anderen Häusern befinden sich neben türkischen Inschriften auch Gemälde von osmanischen Sultanen. In der nahegelegen Ortschaft Sluis existiert zudem ein Brunnen aus dem Jahr 1789 – verziert mit Figuren aus der osmanischen Zeit. Er ist ein Symbol der Dankbarkeit gegenüber dem Osmanischen Reich.
„Turkeye“ in den Niederlanden: Ein türkisches Dorf ohne Türken
25 Okt. 2022
Im Dorf „Turkeye“ (Türkiye) in den Niederlanden sollen einst osmanische Seeleute gelebt haben. Heute ist der Ort eine touristische Attraktion.

TRT Deutsch
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