Ein seltenes Porträt des osmanischen Sultans Süleyman I. aus dem 16. Jahrhundert ist auf einer Auktion in London verkauft worden. Das Gemälde wechselte für 350.000 Pfund (rund 410.000 Euro) am Mittwoch seinen Besitzer.
Das berühmte Auktionshaus Sotheby's begann seine Live-Auktion für Sammler mit einem Mindestgebot von 80.000 Pfund. Der Endpreis übertraf die Erwartungen: Experten hatten mit einem Verkaufspreis von rund 120.000 Pfund gerechnet.
Das Gemälde war seit dem 19. Jahrhundert Teil einer Familiensammlung in Frankreich. Das Gemälde selbst ist laut Sotheby's ein Abbild von zwei Porträts aus dem 16. Jahrhundert.
„Dieses Gemälde ist eine neuentdeckte Version des Porträts, das Süleyman den Gesetzgeber – Kanuni Süleyman, wie die Türken ihn kennen (1494-1566) – angeblich im Alter von 43 Jahren zeigt“, heißt es im Katalog des Auktionshauses. Es öffne „ein Fenster zur Einsicht in den künstlerischen Austausch zwischen Venedig und den Osmanen in den 1530er Jahren“.
Sultan Süleyman der Prächtige regierte fast ein halbes Jahrhundert lang das Osmanische Reich (1520-1566). Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher seiner Zeit. Während seiner mehr als vierzigjährigen Herrschaft erreichten die geographische Ausdehnung und die Macht des Reiches ihren Höhepunkt.