Bursa, die Geburtsstadt des Osmanischen Reiches, ist von der Internationalen Organisation für turkische Kultur (TÜRKSOY) zur Kulturhauptstadt der turksprachigen Welt 2022 gewählt worden.
1993 gegründet hat sich TÜRKSOY zur Aufgabe gemacht, die turksprachigen Völker zusammenzubringen und ihre gemeinsame Kultur zu bewahren.
Die sechs Gründungsmitglieder sind Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Turkmenistan und die Türkei. Nordzypern, Gagausien und die föderalen Subjekte der Russischen Föderation Tatarstan, Baschkortostan, Altai-Republik, Sacha-Jakutien, Tuwa und Chakassien sind als Beobachterstaaten beigetreten.
Bursa folgt Chiwa als Kulturhauptstadt
Die Organisation wählt die Kulturhauptstädte seit 2012 im Rahmen der Sitzungen ihres ständigen Rates, an denen die Kulturminister der Mitgliedsländer teilnehmen. Auf diese Weise wird das kulturelle Leben der gewählten Städte und Länder neu belebt.
In diesem Jahr kam der Ständige Rat von TÜRKSOY zu seiner 38. Sitzung zusammen, die im usbekischen Chiwa stattfand, der Kulturhauptstadt der turksprachigen Welt 2020. Die Sitzung fand aufgrund der Covid-19-Pandemie mit einjähriger Verspätung statt.
Als neue Kulturhauptstadt für 2022 wurden das türkische Bursa sowie die aserbaidschanischen Städte Ganja und Schuscha vorgeschlagen. Nach den dazugehörigen Präsentationen der Kulturminister wählten die Mitgliedsstaaten Bursa zur „Kulturhauptstadt der turkischen Welt“ 2022.
Von 2012 bis 2022 wurden bislang Astana (Kasachstan), Eskişehir (Türkei), Kasan (Tatarstan), Merw (Turkmenistan), Schäki (Aserbaidschan), Turkistan (Kasachstan), Kastamonu (Türkei), Osch (Kirgisistan), Chiwa (Usbekistan) und zuletzt Bursa (Türkei) zur Kulturhauptstadt der Turkvölker gewählt.
Kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in der Marmararegion
Das in der nordwestlichen Marmararegion der Türkei gelegene Bursa war die erste Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Die Stadt ist auch von der UNESCO als Geburtsort des Osmanischen Reiches anerkannt und beherbergt Weltkulturerbestätten. In diesem Jahr wurde Bursa auch Teil des UNESCO Creative Cities Network im Bereich Kunsthandwerk und Volkskunst.
Die an der einstigen Seidenstraße gelegene Stadt beherbergt die Mausoleen mehrerer osmanischer Sultane und ist reich an Bauwerken aus der osmanischen Zeit. Mit ihren 23 Museen, historischen Gästehäusern und Basaren, den Iznik-Mauern, Moscheen wie der Großen Moschee und dem Muradiye-Komplex, Wäldern und dem Suuçtu-Wasserfall ist sie eine beliebte Touristenattraktion. Das frühosmanische Dorf Cumalıkızık ist als Weltkulturerbe besonders hervorzuheben.
Bursa ist die viertgrößte türkische Stadt und das drittgrößte Exportzentrum der Türkei. Mit ihrer erstaunlichen Geschichte und Natur ist die Stadt das ganze Jahr über ein beliebtes Ziel für Touristen.