Insgesamt 4000 kinderpornografische Aufnahmen hat die Polizei in Oberösterreich im Besitz eines Zahnarztes gefunden. Ein weiterer Fund der Ermittler auf Festplatten und USB-Sticks des Mannes: Handyvideos aus der Umkleidekabine der Mitarbeiterinnen des Arztes, wie die „Oberösterreichischen Nachrichten“ am Donnerstag berichteten.
Die Ermittler hatten die Daten bereits im Juni in der Wohnung des 58-jährigen Mannes bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt. Dem Mediziner war damals zur Last gelegt worden, Jugendlichen Cannabis, Ecstasy-Tabletten und Kokain zum gemeinsamen Konsum überlassen zu haben. Der Zahnarzt wurde im August – nicht rechtskräftig – zu fünf Monaten Haft auf Bewährung und zu einer Geldstrafe von 3000 Euro verurteilt.
Mediziner drohen bis zu drei Jahre Haft
Knapp zwei Monate später wurde laut den „Oberösterreichischen Nachrichten“ bekannt, dass sich auf den Datenträgern des Mannes rund 4000 kinderpornografische Aufnahmen befinden. Er wisse nur über eine Handvoll Bilder Bescheid, über deren pornografischen Inhalt man streiten könne, sagte der Zahnarzt dazu.
Die Handyvideos aus der Umkleidekabine sollen von einem dort angebrachten Handy stammen. Er habe „Diebstähle in seiner Ordination aufklären“ wollen, erklärte der Verteidiger des Arztes gegenüber der Zeitung.
Die Staatsanwaltschaft will nächste Woche Anklage erheben. Wegen Datenschutzvergehen und Kinderpornografie drohen dem Mediziner bis zu drei Jahre Haft. Mehr zum Thema: Augsburg: Ex-Richter wegen Besitzes von 4000 Kinderpornos verurteilt