Österreich: 800.000 Menschen können kaum laufende Ausgaben decken
In Österreich liegt die Inflationsrate aktuell bei knapp neun Prozent. In einer aktuellen Studie werden die Auswirkungen beleuchtet. Rund 800.000 Menschen tun sich demnach schwer, ihre laufenden Ausgaben zu decken.
Symbolbild. (DPA)

Einer Studie des österreichischen Sozialministeriums zufolge haben zwei Millionen Menschen in Österreich Einbußen beim Einkommen. Die Umfrage „So geht´s uns heute“ wurde Ende Dezember 2021 durchgeführt und diese Woche präsentiert. Befragt wurden 3500 Menschen im Alter von 16 bis 69 Jahren.

Für rund 800.000 Menschen ist es demnach schwierig, die laufenden Ausgaben zu decken. Für etwa 770.000 Menschen seien sogar kleine Wünsche wie Kinobesuche nicht mehr finanzierbar.

Unerwartete Ausgaben in der Höhe von 1300 Euro seien für rund 1,7 Millionen Menschen nicht machbar. Den jährlichen Urlaub könnten sich rund 1,5 Millionen Menschen nicht mehr leisten. Angespannte Situation durch Ukraine-Krieg weiter verschärft

Als das österreichische Sozialministerium die Studie in Auftrag gab, lag der Fokus noch auf den sozialen Auswirkungen der Pandemie. Schon damals wurde die Inflation als zweithäufigster Grund für die Einkommenseinbußen genannt. Die Verbraucherpreise sind 2021 doppelt so stark gestiegen wie in den beiden Jahren davor. Der Inflationswert von 4,3 Prozent im Jahr 2021 war der höchste in zehn Jahren.
Durch den Ukraine-Krieg verschärfte sich die Situation weiter. Im März 2022 betrug die Inflation in Österreich 5,8 Prozent – im Mai lag sie schon bei 7,7 Prozent. Im Juni stieg sie zuletzt auf 8,7 Prozent. Besonders stark gestiegen sind die Preise für Haushaltsenergie – sie lagen im Juni im Jahresvergleich um 25 Prozent höher.

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TRT Deutsch