Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die Einführung einer Mindestrente gefordert, um eine weiter steigende Altersarmut in Deutschland zu verhindern. Eine im Rentensystem verankerte Mindestrente wäre ein wichtiger Schritt, um Altersarmut zu reduzieren und zum sozialen Ausgleich beizutragen, heißt es in den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag unter Berufung auf eine DIW-Studie. Vorbild könnten die Rentensicherungssysteme in Österreich und in den Niederlanden sein.
In Österreich wird demnach die gesetzliche Pension bei finanzieller Bedürftigkeit über eine Zulage angehoben, wenn diese unter einem bestimmten Schwellenwert liegt. Voraussetzung sei, dass der Rentenbezieher mindestens 15 Jahre gearbeitet habe, berichteten die Funke-Zeitungen. Schon heute liegen die Renten in Österreich bei 45 Versicherungsjahren mit 80 Prozent des durchschnittlich erzielten Einkommens deutlich höher als in Deutschland mit rund 48 Prozent, so das DIW.
In den Niederlanden werde eine gesetzliche Rente gezahlt, wenn ein Bürger oder eine Bürgerin sich 50 Jahre in dem Land aufgehalten habe – unabhängig vom Erwerbsstatus. Die Nettorente beträgt demnach für Alleinstehende 70 Prozent des Mindestlohns (brutto 1301 Euro), bei Paaren 50 Prozent je Person. Eine beinahe flächendeckende Betriebsrente sei in den Niederlanden die zweite Säule des Rentensystems.
DIW-Studie: Mindestrente gegen Armut im Alter
31 Aug. 2021
Laut einer DIW-Studie würde eine Mindestrente in Deutschland Armut im Alter verhindern. Als Vorbild sehen die Forscher Österreich und Niederlande. Die Renten österreichischer Senioren liegen rund 48 Prozent höher als die deutscher Rentner.
AFP
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