Der Bergbaukonzern Glencore soll in Afrika mehr als 28 Millionen Dollar an Bestechungsgeldern gezahlt haben. Das geht aus Ermittlungen der britischen Strafermittlungsbehörde Serious Fraud Office (SFO) hervor, wie der Schweizer Rundfunk (SRF) berichtete. Damit habe der Konzern einen bevorzugten Zugang zu Öl, größeren Ladungen, wertvollen Ölsorten und bevorzugten Lieferterminen sichern wollen.
Vor gut einem Monat war gegen den Bergbaukonzern Anklage in sieben Fällen erhoben worden. Bereits im Mai kündigte das Unternehmen an, es werde sich in allen Anklagepunkten schuldig bekennen.
Für den Investigativ-Journalisten Daniel Balint-Kurti, der sich eingehend mit dem Fall befasst hat, ist klar: „Hätte sich Glencore nicht schuldig bekannt, sondern wäre vor Gericht schuldig gesprochen worden, wäre die Strafe härter ausgefallen. Das Justizsystem hätte auf jeden Fall weniger Nachsicht walten lassen.“
Urteil im November erwartet
Das Urteil gegen Glencore wird laut SFO am 2. und 3. November 2022 verkündet. Erst dann wird klar, wie hoch die Strafe ausfällt. Balint-Kurti rechnet mit rund 400 Millionen Dollar. Verglichen mit dem durchschnittlichen Glencore-Jahresgewinn von mehr als 20 Milliarden Dollar pro Jahr seien das jedoch „Peanuts“.
Auch in den USA hatte sich Glencore bereits schuldig bekannt und musste über eine Milliarde US-Dollar zahlen.
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