EU prüft rückwirkende Zölle auf chinesische Elektroautos
Die EU leitet erste Schritte für eine mögliche rückwirkende Erhebung von Importzöllen auf chinesische Elektroautos ein. Die EU-Kommission sehe ausreichende Hinweise auf staatliche Subventionen und will die Importe nun genauer erfassen.
Altmaier: Deutschland wird im Juli eine Million E-Autos haben / Photo: DPA (DPA)

Die Europäische Union leitet erste Schritte für die mögliche rückwirkende Erhebung von Importzöllen auf chinesische Elektro-Fahrzeuge ein. In einem am Dienstag veröffentlichten Dokument erklärte die EU-Kommission, es würden ausreichende Hinweise auf staatliche Subventionen für chinesische E-Kfz vorliegen. Deswegen sei geplant, mit Erfassung dieser Importe durch den Zoll zu beginnen. Dann könnten die jetzt registrierten Einfuhren nachträglich mit Zöllen belegt werden, falls die noch laufende Untersuchung ergeben sollte, europäische Hersteller hätten wegen der Zuschüsse des Staates an chinesische Konkurrenten einen unvertretbaren Wettbewerbsvorteil.

Die EU-Kommission untersucht seit Oktober die chinesischen Subventionspraktiken. Vom Resultat hängt die Entscheidung ab, ob Zölle zum Schutz der EU-Hersteller erhoben werden. Die Untersuchung soll bis November abgeschlossen werden. Die EU könnte allerdings bereits im Juli vorläufige Zölle einführen. Nach EU-Angaben sind die Importe seit Oktober im Vorjahres-Vergleich um 14 Prozent gestiegen. Demnach könnten EU-Hersteller schwere Nachteile und Schäden erleiden, wenn die Einfuhren aus China bis zum Abschluss der Untersuchung weiter so stark ansteigen.

Die chinesische Handelskammer in der EU äußerte sich enttäuscht und erklärte, dass der Anstieg der Importe die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in Europa widerspiegele.

Reuters