Kein Heimspiel für Beşiktaş: UEFA verlegt Maccabi-Spiel nach Ungarn
Das Spiel zwischen Maccabi Tel Aviv und Beşiktaş Istanbul soll in Ungarn stattfinden. Auch sind keine Fans im Stadion erlaubt. Die Entscheidung der UEFA kommt nach den gewaltsamen Unruhen in Amsterdam, die von israelischen Hooligans ausgelöst wurden.
Kein Heimspiel für Beşiktaş: UEFA verlegt Maccabi-Spiel nach Ungarn / Photo: AA (AA)

Wenige Tage nach gewaltsamen Zusammenstößen von israelischen Fans und pro-palästinensischen Demonstranten in Amsterdam hat die Europäische Fußball-Union UEFA das nächste Auswärtsspiel von Maccabi Tel Aviv in der Europa League auf neutralen Boden verlegt. Das Duell am 28. November gegen den Istanbuler Traditionsclub Beşiktaş findet in der ungarischen Stadt Debrecen statt. Zuschauer sind nach einem Beschluss der ungarischen Behörden nicht zugelassen, hieß es weiter.

Bereits vor den Vorfällen in Amsterdam hatten türkische Behörden festgelegt, dass das Duell nicht in Türkiye ausgetragen werden könne. Türkiye gehört angesichts des seit Oktober 2023 anhaltenden Vernichtungskrieges im Gazastreifen zu den größten Kritikern der israelischen Regierung. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mahnt die Netanjahu-Regierung immer wieder, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten. Türkiye hatte sich im August auch einer Völkermord-Klage Südafrikas gegen Israel angeschlossen.

Israelische Hooligans lösen Unruhen in Amsterdam aus

Am vergangenen Donnerstag war es am Abend im Anschluss an das Fußballspiel des niederländischen Erstligisten Ajax Amsterdam in der Europa League gegen Maccabi Tel Aviv zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen israelischen Fans und pro-palästinensischen Demonstranten gekommen. Fünf Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, 20 bis 30 Fans wurden leicht verletzt. 62 Menschen wurden nach Angaben der Polizei festgenommen.

In den sozialen Medien wurden Videos verbreitet, in denen zu sehen war, wie Maccabi-Fans eine Welle der Gewalt in den Straßen von Amsterdam auslösten. Nach Angaben von Max Blumenthal, Redakteur bei „The Grayzone News“, kursieren „viele Videos von israelischen Fußballfans, die in Amsterdam Eigentum zerstören, Polizisten und Passanten angreifen und palästinensische Flaggen herunterreißen“.

Eine virale Aufnahme, in der Israel-Fans rassistische Parolen skandieren und ihre Unterstützung für Israels Vernichtungskrieg in Gaza bekunden, löste weltweit große Empörung aus. Die Gewalt am Abend der Fußballbegegnung wurde international mit scharfen Worten verurteilt.

Zusammenstöße schon vor dem Spiel

Schon vor dem Spiel hatte es Zusammenstöße von israelischen Fans und pro-palästinensischen Niederländern gegeben. Dabei hatten auch Maccabi-Anhänger nach Angaben der Polizei randaliert und provoziert, so verbrannten sie unter anderem palästinensische Flaggen.

Auch kam es im Zentrum der Stadt zu Zusammenstößen von israelischen Fußball-Fans und Sicherheitskräften. Dabei wurden nach Polizeiangaben etwa zehn Personen wegen Störung der öffentlichen Ordnung und verbotenen Besitzes von Feuerwerkskörpern festgenommen. Bürgermeisterin Femke Halsema sagte, das Ansehen Amsterdams sei durch die Vorfälle „zutiefst beschädigt“ worden.

TRT Deutsch und Agenturen