Der Sprecher des türkischen Außenministeriums, Tanju Bilgiç, hat die sogenannte Islam-Landkarte in Österreich scharf kritisiert. Die Einrichtung spricht im Zusammenhang mit dem Projekt des Instituts für islamisch-theologische Studien/Islamische Religionspädagogik der Universität Wien von „xenophoben, rassistischen und islamophoben Politikformen“, welche „die gesellschaftliche Integration und Teilnahme vergiften“. So hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.
Anlass für die Erklärung des Außenamtssprechers ist die sogenannte Islam-Landkarte, die am Donnerstag von der österreichischen Integrationsministerin Susanne Raab präsentiert worden war. Die von der „Dokumentationsstelle politischer Islam“ ausgearbeitete Aufstellung stieß auf heftige Kritik von muslimischen Verbänden sowie Politikern der Grünen und der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ).
Aber nicht nur die „Islam-Landkarte“ stieß im türkischen Außenministerium auf Kritik. Des weiteren hatte die Integrationsministerin – ohne Angabe von konkreten Beweisen – den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan für Ausschreitungen am Rande von Demonstrationen in Wien verantwortlich gemacht.
Sowohl die „Islam-Landkarte“, als auch die unbegründeten Behauptungen über den Präsidenten Erdoğan seien „realitätsfremd und inakzeptabel“, prangert die Erklärung nun an. Das besagte Projekt diene zur Überwachung von Migranten sowie Muslimen und mache sie zur Zielscheibe, so die Erklärung weiter. Es sei wichtig, dass Österreich solchen Vorhaben ein Ende setze – stattdessen sei eine „verantwortungsvolle Politik“ vonnöten.