Nach Kritik: Maaßen fordert Rauswurf Priens aus Laschets „Zukunftsteam“
Bildungsministerin Prien hatte sich jüngst klar von CDU-Bundestagskandidat Maaßen distanziert. Nun schlägt Maaßen zurück und fordert ihren Rauswurf aus Laschets „Zukunftsteam“. Prien habe dem Wahlkampf der CDU „massiv“ geschadet.
Nach Kritik: Maaßen fordert Rauswurf Priens aus Laschets „Zukunftsteam“ (Archivbild) (DPA)

Rund zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl hat der thüringische CDU-Bundestagskandidat Hans-Georg Maaßen die Abberufung der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Karin Prien aus dem sogenannten „Zukunftsteam“ von Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (beide ebenfalls CDU) gefordert. Der Ex-Verfassungsschutzpräsident sagte „Bild“ zur Begründung, es sei zu befürchten, „dass sie für alle Kandidaten zu einer fortlaufenden Belastung wird“.

Prien: Frage mich, „was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht“

Prien hatte am Dienstagabend in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ auf die Frage, wie sie es finde, dass Maaßen in Südthüringen von der CDU aufgestellt wurde, gesagt: „Das muss ich hinnehmen, auch wenn ich davon natürlich überhaupt nicht begeistert bin und mich frage, was Herr Maaßen eigentlich in der CDU sucht.“ Auf die Anschlussfrage, ob sie Maaßen wählen würde, wenn sie in dessen Wahlkreis leben würde, sagte Prien: „Ich sag mal so, ich bin von Leistungssportlern immer wieder fasziniert.“ Maaßen tritt im Südthüringer Wahlkreis 196 auch gegen den früheren Biathlon-Bundestrainer Frank Ullrich (SPD) an. Der „Bild“ sagte Maaßen: „Ich bin erschüttert über die Äußerung von Frau Prien, da sie als Mitglied des Kompetenzteams von Armin Laschet unserem Wahlkampf in der derzeit sehr schweren Situation massiv schadet“. Laschet hatte sein sogenanntes „Zukunftsteam“ Ende vergangener Woche vorgestellt. Maaßens Aufstellung wird von großen Teilen der CDU kritisiert. Er ist wegen seiner Haltung unter anderem zur Flüchtlingspolitik der Bundesregierung umstritten. Politiker von SPD, Grünen und Linken warfen der CDU wiederholt vor, mit Maaßen am rechten Rand zu fischen. Maaßen löste zudem vor wenigen Wochen mit dem Vorwurf tendenziöser Berichterstattung gegen öffentlich-rechtliche Medien Empörung aus.

DPA