Kramp-Karrenbauer will bis zum Sommer über KSK entscheiden
Das KSK ist wieder in Afghanistan im Einsatz - zur Sicherung des Bundeswehr-Abzugs. Über die Zukunft des von mehreren Skandalen erschütterten Verbandes ist jedoch noch nicht entschieden. Die Verteidigungsministerin will bis Sommer Klarheit schaffen.
10.05.2021, Baden-Württemberg, Calw: Kommandosoldaten des Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr, demonstrieren während eines Videodrehs zum Tag der Bundeswehr den Abtransport einer befreiten Geisel mittels eines Helikopters. (DPA)

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer will bis zum Sommer über die Zukunft des Eliteverbandes „Kommando Spezialkräfte“ (KSK) entscheiden. Ein Abschlussbericht zu 60 Reformauflagen, die nach rechtsradikalen Vorfällen und Unregelmäßigkeiten im Umgang mit Munition angeordnet wurden, solle bis zur parlamentarischen Sommerpause vorgelegt werden, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch nach einer Sitzung des Verteidigungsausschusses. Der letzte Sitzungstag des Bundestags ist der 25. Juni. Kramp-Karrenbauer sprach von einer „Entscheidungsempfehlung, wie es mit dem KSK weitergeht“. Auch Vergabepraktiken müssten noch untersucht werden.

Das KSK hat inzwischen ihre Verfahren zur Kontrolle von Munition und Ausrüstungsbeständen verschärft und will nach den Skandalen der vergangenen Jahre ein neues Kapitel aufschlagen. „Der Verband will das Vertrauen der Politik haben. Wir sind ein Instrument der Politik“, sagte der Chef des Stabes der Deutschen Presse-Agentur. „Wir fahren jetzt die Linie, dass wir uns an die Bundeswehrregeln halten. Wenn es schnell gehen muss, kann man diese Verfahren mit Begründung auch entsprechend beschleunigen.“

Der Oberstleutnant betonte, dass der Verband auf dem Boden der Verfassung stehe. „Das ist ein nicht diskriminierender Verband. Es geht hier um Performance. Es geht um die Einsatzbereitschaft. Deshalb streben viele in das Kommando Spezialkräfte“, sagte er. Das Kommando Spezialkräfte wolle, wo nicht Geheimhaltung dagegen stehe, für mehr Transparenz und Öffentlichkeit sorgen. Öffentliche Kritik an den Reformen für ein „KSK der Zukunft“ komme teils von Männern, die den Verband lange schon verlassen hätten.

DPA