Grüne verteidigen umstrittenen Atomausstieg
Trotz Warnungen vor möglichen Energieengpässen halten die Grünen weiter am Atomausstieg fest. FDP-Vertreter sehen das Vorhaben skeptisch und verweisen auf die Versorgungssicherheit.
28.02.2023, Berlin: Britta Haßelmann, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen / Photo: DPA (DPA)

Zum zwölften Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima an diesem Samstag hat Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann den deutschen Atomausstieg verteidigt. Dieser sei ein Sicherheitsgewinn, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Damit machen wir uns weniger verwundbar gegen Angriffe auf unsere Energieversorgung. Wir setzen den Ausstieg um und bauen unsere Zukunft auf erneuerbare Energien.“

Die rot-grün-gelbe Bundesregierung hatte nach einem Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD) im vergangenen Jahr beschlossen, dass die drei verbliebenen Atomkraftwerke über das eigentlich zum Jahresende geplante Betriebsende hinaus bis zum 15. April weiterlaufen sollen. Danach soll mit der Nutzung der Atomkraft Schluss sein in Deutschland. Darauf bestehen insbesondere die Grünen, FDP-Vertreter zweifeln an diesem Schritt und verweisen auf die Versorgungssicherheit.

„Es ist an uns, die Ökostromerzeugung weiter zu beschleunigen und bis 2030 zu verdoppeln“, erklärte Haßelmann. Die Windenergie werde bei der Umstellung der Energieversorgung einen wichtigen Beitrag leisten. „Vor allem in Flächenländern wie Bayern darf deshalb nicht noch mehr Zeit sinnlos vertrödelt werden. Dort müssen jetzt alle Hebel umgelegt werden, um die Planung und Genehmigung von Windrädern zu beschleunigen.“ Auch der weitere Ausbau der Solarkraft sei nötig.

An diesem Samstag jährt sich der schwere Atomunfall in Fukushima. Am 11. März 2011 türmte sich in Folge eines Seebebens eine gigantische Flutwelle an der Pazifikküste auf. In Fukushima kam es damals in der Folge des Bebens und Tsunamis im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einem Super-GAU.

DPA