Wahl in Nordzypern – Stichwahl entscheidet über zukünftigen Präsidenten
Am kommenden Sonntag wählen rund 200.000 Menschen in der Türkischen Republik Nordzypern den künftigen Präsidenten. Eine Stichwahl ist notwendig geworden, nachdem keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit der Stimmen erhielt.
Wahlen in der Türkischen Republik Nordzypern (DPA)

Die Präsidentenwahl in der Türkischen Republik Nordzypern muss in einer Stichwahl entschieden werden. Der amtierende Präsident der geteilten Mittelmeerinsel, Mustafa Akıncı, erhielt am Sonntag nach vorläufigem Endergebnis 29,8 Prozent der Stimmen, wie der Staatssender BRT berichtete. Er lag damit hinter seinem Herausforderer, dem Regierungschef Ersin Tatar von der konservativen Nationalen Einheitspartei (UBP). Für ihn stimmten 32,4 Prozent der Wähler. Damit haben beide Kandidaten die für einen Sieg in der ersten Wahlrunde nötige absolute Mehrheit verfehlt. Die Stichwahl ist für den kommenden Sonntag angesetzt. Insgesamt hatten sich elf Kandidaten zur Wahl gestellt. Rund 200.000 Menschen waren zur Stimmabgabe aufgerufen.

Die Präsidentschaftswahl war ursprünglich für April angesetzt, wurde jedoch wegen der Corona-Pandemie verschoben. Die Wahlberechtigten standen mit Schutzmasken vor den Wahlkabinen, Bodenmarkierungen wiesen auf die einzuhaltenden Abstände hin.

Die Abstimmung findet inmitten eines Streits zwischen der Türkei und den EU-Mitgliedern (Süd-)Zypern und Griechenland über Gasvorkommen im östlichen Mittelmeer statt. Neben Griechenland und der Türkei erheben auch die Zyperngriechen Anspruch auf das Gebiet. Die Konflikte verschärften sich am Donnerstag, als Nordzypern die seit Jahrzehnten abgeriegelte Stadt Maraş (Varosha) wieder öffnete.


TRT Deutsch und Agenturen