Der britische Premierminister Rishi Sunak plant laut einem Medienbericht ein Abkommen mit Italien, um die Zahl der Geflüchteten zu verringern, die über das Mittelmeer nach Europa und Großbritannien kommen. Dies berichtet die britische Zeitung „Telegraph“ am Freitag. Demnach sollen die Flüchtlinge nach Nordafrika geschickt werden.
„Wenn wir bei der Bekämpfung der illegalen Migration erfolgreich sein wollen, müssen wir das Problem am Ursprungsort anpacken und uns auch auf kleine Boote konzentrieren“, zitierte die Zeitung aus britischen Regierungskreisen.
Dem Zeitungsbericht zufolge hatte Premierminister Sunak seinen Kabinettssekretär Simon Case Mitte Juni nach Italien gesandt, um ein Abkommen auszuarbeiten. Ein mit der Angelegenheit vertrauter Regierungsmitarbeiter bestätigte gegenüber Reuters, dass Case in Italien gewesen sei. Er gab jedoch keine weiteren Einzelheiten zu dem Besuch bekannt. Weder die britische noch die italienische Regierung haben sich bisher auf Anfragen von Reuters zu dem Zeitungsbericht geäußert.
Im April hatten Großbritannien und Italien ein Memorandum zur Bekämpfung der ungewollten Einwanderung unterzeichnet. Premierminister Rishi Sunak hat den Stopp ungewollter Migration nach Großbritannien zu der wichtigsten Prioritäten seiner Regierung erklärt. Nach Angaben der britischen Regierung hatten im vergangenen Jahr 45.000 Menschen mit kleinen Booten Großbritannien erreicht. In diesem Jahr seien es bereits 11.000 gewesen.