UNIFIL: Israels Angriff nahe UN-Posten inakzeptabel
Israels Angriffe auf den Libanon gefährden auch die Blauhelmsoldaten an der Grenze zu Israel. Die UN-Beobachtermission spricht erneut eine Warnung aus.
UNIFIL: Israels Angriff nahe UN-Posten inakzeptabel / Photo: DPA (DPA)

Die UN-Beobachtermission UNIFIL im Libanon hat sich „zutiefst besorgt“ über „kürzliche Aktivitäten des israelischen Militärs in unmittelbarer Nähe“ eines ihrer Posten gezeigt. Der Angriff nahe dem Ort Marun ar-Ras im Südlibanon sei eine „gefährliche Entwicklung“, erklärte UNIFIL am Montag. Es sei inakzeptabel, die UN-Friedenstruppen bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben im Auftrag des Sicherheitsrats zu gefährden. Unfil forderte alle Akteure auf, Personal und Eigentum der Vereinten Nationen (UN) zu schützen.

Bereits vergangen Woche hatte die UNIFIL Israel zur Beendigung der Bodeninvasion im Libanon und zur Achtung des Völkerrechts aufgefordert. Jede Überschreitung der Grenze sei ein Verstoß „gegen die Souveränität und territoriale Integrität des Libanons“, kritisierte UNIFIL. „Wir fordern alle Akteure dringend auf, von solchen eskalierenden Schritten Abstand zu nehmen.“ Die israelische Armee selbst sprach von einem „begrenzten Bodeneinsatz“.

Die bewaffneten Blauhelmsoldaten sind zur Stabilisierung und Deeskalation an der Grenze eingesetzt. Ihr Auftrag ist es, die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen beiden Ländern zu überwachen. UNIFIL, deren Mission seit 1978 läuft, forderte alle Beteiligten dazu auf, sich an die UN-Resolution 1701 zu halten. Die Resolution sieht die alleinige Autorität der libanesischen Armee sowie der UNIFIL-Truppen im Libanon südlich des Litani-Flusses vor, dem Grenzgebiet zu Israel. Die Resolution verbietet die Präsenz der libanesischen Hisbollah-Miliz in dem Gebiet. Das israelische Militär muss sich demnach hinter die Blaue Linie – der libanesisch-israelischen Grenze – zurückziehen.

Nach Angaben aus dem Libanon wurden bei den Luftangriffen Israels seit dem 23. September mindestens 2.036 Menschen getötet und mehr als 9.500 verletzt. Rund 1,2 Millionen Menschen befinden sich demnach auf der Flucht.

TRT Deutsch und Agenturen