Der UN-Sonderbeauftragte für Syrien hat die wachsende Stabilität des Landes seit dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad gewürdigt und anhaltende internationale Unterstützung gefordert. Der Konflikt sei noch nicht vorbei, sagte der per Video aus Syrien zugeschaltete Pedersen bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. „Aber wir sehen ein Syrien, das in vielen Teilen ein stabiles Land ist.“ Eine weitere Stabilisierung könne auch zu einem Ende der Sanktionen gegen das Land führen.
Die nun auf das Land und die internationale Gemeinschaft zukommenden Aufgaben seien riesig, sagte Pedersen. Infrastruktur sei zerstört, 90 Prozent der Menschen in Syrien würden in Armut leben, sagte Pedersen. Es brauche jetzt politische Prozesse, die alle Bevölkerungsgruppen einbeziehen, freie Wahlen und eine neue Verfassung. „Es ist jetzt an der Zeit, allen Syrern zu versichern, dass ihre Lage und ihre Zukunft verstanden wird und dass sie sich in glaubwürdigen und inklusiven Abkommen wiederfinden werden.“
Es war die erste Sitzung des UN-Sicherheitsrats zu Syrien seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad vor rund anderthalb Wochen.
Die Rebellengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten am 8. Dezember die syrische Hauptstadt Damaskus eingenommen und den seit Jahrzehnten herrschenden Machthaber Assad gestürzt. Assad setzte sich in Russland ab.
Seit 2011 herrschte in Syrien ein verheerender Bürgerkrieg, der das Land völlig gespalten hat. Das Assad-Regime kontrollierte bis zu seinem Sturz mit Hilfe seiner Verbündeten Russland und Iran etwa zwei Drittel des Landes. Im syrischen Bürgerkrieg wurden nach UN-Schätzungen mehr als 300.000 Zivilisten getötet und fast 14 Millionen Menschen vertrieben. Türkiye gewährte rund drei Millionen Syrern Zuflucht.