Türkiye hat vor der Verbreitung von Fehlinformationen und Desinformationskampagnen im Zusammenhang mit den israelischen Angriffen auf den Gazastreifen gewarnt. Der türkische Kommunikationsdirektor Fahrettin Altun rief alle Akteure, einschließlich staatlicher Institutionen und Nachrichtenagenturen, zu verantwortungsvollem Handeln auf. Die Verbreitung von Falschinformationen könne die Situation verschlimmern und die Krise verschärfen, warnte er in einer Erklärung.
Israelische Armeesprecherin widerspricht Falschmeldungen
Altun sagte am Donnerstag, es sei notwendig, die Verbreitung von Fehlinformationen und die Propagandakampagne einiger Medien zu stoppen. Diese Kampagne sei sogar von bestimmten Staatsoberhäuptern weiter verbreitet worden - obwohl offizielle Quellen die Richtigkeit der Behauptungen dementiert hätten.
In den vergangenen Tagen war in sozialen Netzwerken die unbegründete Behauptung kursiert, Hamas-Kämpfer hätten während ihres Angriffes Babys in Israel angeblich enthauptet. Eine israelische Armeesprecherin hingegen erklärte, dass der Armee keine Informationen vorlägen, die diese Behauptungen bestätigen würden.
US-Präsident Biden verbreitet unbewiesene Behauptungen
Dennoch kommentierte US-Präsident Joe Biden diese Fehlinformation und sagte, er habe „bestätigte Bilder von Terroristen gesehen, die Kinder enthaupteten“. Ein Regierungsbeamter stellte später klar, dass weder Biden noch die US-Regierung Bilder oder bestätigte Berichte von angeblich enthaupteten Kindern oder Kleinkindern gesehen hätten.
Die türkische Kommunikationsdirektion werde sich auf die Bekämpfung von Desinformation konzentrieren und sicherstellen, dass die internationale Öffentlichkeit Zugang zur genauen Lage in der Region habe, betonte dagegen Altun.
„Fehlinformationen können Probleme noch unlösbarer machen“
Gerade in Zeiten zunehmender regionaler Spannungen und militärischer Konflikte sei es wichtig, korrekte Informationen zur Verfügung zu stellen, sagte der türkische Kommunikationsdirektor. „Fehlinformationen können Probleme noch unlösbarer und Lösungen noch schwieriger machen“.
Auch die EU-Kommission hatte am Mittwoch von Falschmeldungen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt gesprochen und die Online-Netzwerke X und die Facebook-Mutter Meta verwarnt. EU-Digitalkommissar Thierry Breton verwies auf Berichte „über eine beträchtliche Anzahl von Fake News und manipulierten Inhalten“ und forderte eine schnelle Reaktion.