Taiwans Präsidentin: Bedrohung durch China „nimmt jeden Tag zu“
China erhöht den militärischen Druck auf Taiwan und fliegt wiederholt chinesische Kampfflugzeuge in die taiwanesische Luftverteidigungszone. Die USA haben nun auch die Präsenz eines kleinen Truppenkontingents in Taiwan bestätigt.
Symbolbild. Taipeh, Taiwan, 6. Oktober 2021: Chinesische Kampfflugzeuge und Bomber fliegen vermehrt in den Luftraum Taiwans. (Others)

Im Konflikt mit China sieht Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen eine stetig wachsende Gefahr für ihr Land. Die Bedrohung durch China „nimmt jeden Tag zu“, sagte Tsai in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview des US-Senders CNN. Sie vertraue darauf, dass die USA Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs beistehen würden. Zugleich rief Tsai demokratische Partner in der Region dazu auf, die Inselrepublik zu unterstützen. „Wenn autoritäre Regime expansionistische Tendenzen zeigen, sollten sich demokratische Länder zusammentun, um ihnen entgegenzutreten. Taiwan steht an vorderster Front.“ USA sichern Taiwan Verteidigung zu

US-Präsident Joe Biden hatte in der vergangenen Woche deutlicher als seine Vorgänger zugesagt, dass die USA Taiwan im Falle eines Angriffs durch China verteidigen würden. China reagierte empört und warf den USA Einmischung in innere Angelegenheiten vor. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Die USA haben sich der Verteidigungsfähigkeit Taiwans verpflichtet – was bislang vor allem Waffenlieferungen bedeutete. Die Frage nach einem militärischen Beistand im Angriffsfall wurde bewusst offengelassen, weil es von Peking als Verstoß gegen dessen „Ein-China-Doktrin“ gesehen würde. Mit dieser „strategischen Mehrdeutigkeit“ der USA sollte Peking im Unklaren belassen werden, was die USA im Kriegsfall tun würden. Mehr zum Thema: Warum es beim Konflikt China-Taiwan auch für Deutschland um sehr viel geht

DPA