Syrien: Viele Kinder durch Blindgänger getötet oder verletzt
Blindgänger in vom Bürgerkrieg getroffenen Syrien stellen eine große Gefahr für Kinder dar. Nicht explodierte Bomben und Minen führen regelmäßig zu Toten und Verletzten. Das UN-Kinderhilfswerk fordert daher eine Ausweitung der Sprengstoffräumung.
04. Januar 2025, Syrien, Damaskus: Blick in die Kaserne des gestürzten Assad-Regimes am Fuße des Berges Qasyun. / Photo: Nachrichtenagentur Anadolu (AA) (Others)

Im vergangenen Monat sind in Syrien nach UN-Angaben mehr als 100 Kinder getötet oder verletzt worden, nachdem sie Minen und andere nicht explodierte Sprengkörper ausgelöst hatten. Mädchen und Jungen in Syrien würden weiterhin „in alarmierendem Ausmaß unter den brutalen Auswirkungen nicht explodierender Kampfmittel leiden“, erklärte das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag.

Dabei handelt es sich um Waffen wie Bomben, Granaten, Landminen und Streumunition, die bei ihrem Einsatz nicht explodiert sind und weiterhin eine Gefahr darstellen - manchmal noch über Jahrzehnte.

Allein im Dezember, als in Syrien Machthaber Baschar al-Assad gestürzt wurde, erhielt Unicef nach eigenen Angaben Berichte über 116 durch Blindgänger getötete oder verletzte Kinder. Das seien fast vier Kinder am Tag, vermutlich seien die Zahlen höher.

Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg, in dem mehr als 500.000 Menschen getötet wurden und Millionen vertrieben wurden, sind nach Unicef-Angaben schätzungsweise 324.000 nicht explodierte Kampfmittel in Syrien verstreut. Unicef forderte, dass die Sprengstoffräumung erheblich ausgeweitet werden müsse.

AFP