Selenskyj: Ukraine wird hunderte Milliarden Dollar brauchen
Die russischen Angriffe machen der Ukraine auch wirtschaftlich zu schaffen. Laut Präsident Selenskyj braucht das Land perspektivisch im Monat rund sieben Milliarden US-Dollar, um wirtschaftliche Verluste ausgleichen zu können.
Archivbild. 06.04.2022, Ukraine, Butscha: Menschen gehen an zerstörten russischen Panzern vorbei. (DPA)

Wegen der russischen Invasion braucht die Ukraine nach Einschätzung von Präsident Wolodymyr Selenskyj monatlich rund sieben Milliarden US-Dollar (rund 6,5 Milliarden Euro), um ihre wirtschaftlichen Verluste auszugleichen. Zudem werde die Ukraine „hunderte Milliarden Dollar brauchen, um später wieder alles aufzubauen“, sagte Selenskyj am Donnerstag per Videoschalte bei einer internationalen Geberkonferenz der Weltbank in Washington.
Die russischen Streitkräfte zerstörten in der Ukraine Infrastruktur, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser und zahllose Häuser und Wohnungen, sagte er weiter. „Russische Artillerie, russische Raketen, russische Bombardements unterscheiden nicht, wen sie töten und welche Gebäude sie bombardieren oder in Flammen aufgehen lassen“, sagte Selenskyj einer englischen Simultanübersetzung zufolge weiter.
Premierminister Denys Schmyhal sagte bei dem Treffen in Washington, die Ukraine brauche mit Blick auf die kommenden Monate jeweils rund vier bis fünf Milliarden US-Dollar externe Unterstützung. Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, lobte die Regierung in Kiew, trotz des Kriegs „durch umsichtiges Handeln noch für relative makroökonomische Stabilität“ zu sorgen.
Der IWF gehe davon aus, dass die Ukraine in den kommenden zwei bis drei Monaten Hilfen von jeweils rund fünf Milliarden Dollar brauchen werden, um das Funktionieren von Regierung und wichtiger staatlicher Institutionen zu gewährleisten, sagte sie. Dies sollten direkte Hilfen sein und keine Kredite, mahnte Georgiewa. Mehr Schulden anzuhäufen, sei aktuell „nicht weise“, weil es dann später zu einer Restrukturierung der Schulden kommen müsse, mahnte sie.

DPA