Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach Kritik aus Israel angekündigt, seine Werbekampagne für das Revival eines für die Olympischen Spiele 1972 in München entworfenen Laufschuhs zu verändern. Die israelische Regierung hatte Anstoß daran genommen, dass als Gesicht der Kampagne Bella Hadid ausgewählt worden war.
Hadids Vater ist Palästinenser. Sie hat sich in den vergangenen Jahren offen für die Rechte der Palästinenser eingesetzt. Israel wirft ihr deshalb antiisraelische und antisemitische Äußerungen vor.
Bei den Olympischen Sommerspielen 1972 war es zu einem Attentat gekommen. Dabei waren elf israelische Athleten und Funktionäre ums Leben gekommen. Verübt worden war der Anschlag von der palästinensischen Gruppe „Schwarzer September“ .
„Raten Sie mal, wer das Gesicht der Kampagne ist? Bella Hadid, ein Model mit palästinensischen Wurzeln, das in der Vergangenheit Antisemitismus verbreitete und zu Gewalt gegen Israelis und Juden aufrief“, kritisierte die israelische Botschaft in Deutschland auf dem Online-Dienst X.
Der Sportkonzern Adidas entschuldigte sich daraufhin. „Wir sind uns bewusst, dass Verbindungen zu tragischen historischen Ereignissen hergestellt wurden - auch wenn diese völlig unbeabsichtigt sind - und wir entschuldigen uns für jegliche Verärgerung oder Leid, die dadurch verursacht wurden“, heißt es in einer Stellungnahme von Adidas. „Aus diesem Grund überarbeiten wir die Kampagne. Wir glauben an den Sport als verbindende Kraft auf der ganzen Welt und werden unsere Bemühungen fortsetzen, Vielfalt und Gleichberechtigung in allem, was wir tun, zu fördern.“
Andererseits kritisieren viele, dass Israel erneut versuche, alle Palästinenser für die Ermordung von Israelis verantwortlich zu machen. Die „Überarbeitung“ der Werbekampagne zeige, dass Adidas dem Druck der israelischen Regierung nachgegeben habe. „Dieser Wutanfall ist eigentlich sehr aufschlussreich, weil er beweist, dass Israelis einfach reflexartig glauben, alle Palästinenser seien Terroristen. Es spielt keine Rolle, dass Bella Hadid 25 Jahre nach den Olympischen Spielen 1972 geboren wurde: Sie soll verantwortlich sein für das, was passiert ist, nur weil sie Palästinenserin ist“, heißt es in einem Social-Media-Beitrag.
Hadid, die väterlicherseits palästinensisch ist, hat sich in den vergangenen Jahren offen für die Rechte der Palästinenser eingesetzt. Nach eigenen Aussagen hat sie wegen ihres Pro-Palästina-Engagements bereits Jobchancen und Kontakte verloren, möchte sich aber für die Sache weiter einsetzen.