Französische Truppen haben laut Malis Ministerpräsident Choguel Kokalla Maïga eine Enklave im Norden des westafrikanischen Landes geschaffen und diese einer „Terrororganisation“ überlassen. „Wir haben Beweise dafür, dass sich dort von französischen Offizieren ausgebildete bewaffnete Gruppierungen befinden“, erklärte Maïga gegenüber der russischen Nachrichtenagentur „RIA Novosti“ am Freitag.
Laut dem Ministerpräsidenten befindet sich die Enklave in der malischen Stadt Kidal. Die Kontrolle über die Region habe nun die von Maïga als „Terrororganisation“ eingestufte Gruppierung Ansar Al-Din – „eine Tochterorganisation der Al-Kaida in Mali“.
„Mali hat keinen Zugang zu Kidal. Das ist eine von Frankreich kontrollierte Enklave“, unterstrich Maïga. Die Gruppierungen in der nordmalischen Stadt waren demnach aus Libyen gekommen.
Seit 2013 sind Truppen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich im Rahmen eines Militäreinsatzes in Mali aktiv. Erklärtes Ziel ist die Bekämpfung von Aufständischen und Terroristen. Der Einsatz stößt seit Beginn der bewaffneten Kämpfe auf Kritik.
Malis Ministerpräsident wirft Frankreich Kooperation mit Terroristen vor
11 Okt. 2021
Malis Ministerpräsident Maïga hat schwere Vorwürfe gegen Paris erhoben. Französische Truppen sollen im Norden eine Enklave geschaffen und diese einer Terrororganisation überlassen haben. Das malische Militär dürfe die Region nicht betreten.
TRT Deutsch
Ähnliche Nachrichten
Zweimal abgelehnt: Deutschland gegen weitere Militärhilfe an Macron
Berlin hat die Bitte von Paris um Hilfe in der afrikanischen Sahelzone zweimal abgelehnt. Das vom Konflikt überforderte Frankreich sucht nach europäischer Unterstützung in Westafrika, wo sich die Sicherheitslage immer weiter verschlechtert.