Kanada will Gespräche mit Türkiye über die Aufhebung der Exportkontrollen für Drohnenteile wieder aufnehmen. Anlass dafür ist laut einem Reuters-Bericht die Zustimmung Ankaras zum NATO-Beitritt Schwedens.
Die Exportkontrollen seien „aus wichtigen Gründen“ verhängt worden, hieß es in einer Erklärung des Büros des kanadischen Premierministers Justin Trudeau. Sie sollen weiter in Kraft bleiben.
Der Premier habe mit den Partnern in Vilnius, darunter auch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, über die NATO-Mitgliedschaft Schwedens gesprochen, hieß es weiter in der Erklärung. Für den Handel mit Verteidigungsgütern und Investitionen zwischen den Bündnispartnern soll es keine Hindernisse oder Sanktionen geben.
Kanada hatte den Export einiger Drohnentechnologien an Türkiye bis 2020 ausgesetzt. Damit wollte Kanada verhindern, dass die Ausrüstung von aserbaidschanischen Streitkräften im Bergkarabach-Krieg gegen Armenien verwendet wird.
Türkiye erwartet Aufhebung von Sanktionen für seine Rüstungsindustrie
Es sei nicht hinnehmbar, dass NATO-Mitglieder einander Ausfuhrbeschränkungen auferlegten, sagten dagegen Vertreter des türkischen Verteidigungsministeriums in einer Stellungnahme. Die Ergebnisse der Verhandlungen und die Beschlüsse des Gipfels von Vilnius werde Türkiye genau verfolgen, so das Ministerium.
Türkiye erwarte von allen NATO-Verbündeten die Aufhebung von Sanktionen und Beschränkungen für seine Rüstungsindustrie, sagte Präsident Erdoğan in einem Interview am Donnerstag.
Ankara und Washington verhandeln derweil über den Verkauf von 40 neuen F-16-Kampfflugzeugen und etwa 80 Modernisierungspaketen. Die US-Regierung will in Abstimmung mit dem Kongress die F-16-Lieferung vorantreiben.
Bevor Türkiye seine Versprechen umsetze, erwarte das Land von der EU weitere Schritte, sagte Präsident Erdoğan. Dazu gehörten die Aktualisierung der Zollunion und die Visafreiheit.