Die israelische Regierung hat ihr Vorgehen gegen die Berichterstattung der US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) nach massiver Kritik geändert. Nachdem am Dienstag zunächst eine Kameraausrüstung der Agentur beschlagnahmt worden war, erklärte Kommunikationsminister Shlomo Karhi am Abend, die Ausrüstung werde zurückgegeben, bis das Verteidigungsministerium den Vorfall geprüft habe. Zuvor hatten unter anderem die USA Israels Vorgehen kritisiert.
Israel hatte die Beschlagnahme damit begründet, dass AP Live-Bilder aus dem Gazastreifen seinem Medienkunden Al-Dschasira zur Verfügung gestellt und damit gegen ein Gesetz verstoßen habe. Die Organisation Reporter ohne Grenzen hatte Israels Vorgehen als „ungeheuerliche Zensur“ bezeichnet.
Israel hatte den katarischen Sender Al-Dschasira Anfang Mai als Bedrohung für die nationale Sicherheit eingestuft und ihn in Israel abschalten lassen. Man habe AP in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass das Beliefern von Al-Dschasira verboten sei, hieß es am Dienstag.
AP hatte die Rückgabe der Ausrüstung und die Zulassung der Liveübertragung gefordert. Man sei am 16. Mai angewiesen worden, die Übertragung, die den Gazastreifen von der israelischen Stadt Sderot aus zeigte, abzuschalten, sagte eine AP-Sprecherin. AP habe sich das aber verweigert. Man habe sich aber an die Zensur-Bestimmungen des Militärs gehalten, die Übertragungen von Details verbieten, die Soldaten gefährden könnten.