Erdoğan: Netanjahu muss sich für Verbrechen in Gaza verantworten
Bei seiner Rückkehr aus Ungarn hat der türkische Präsident erneut die „Kriegsverbrechen“ Israels angeprangert. Neben Ministerpräsident Netanjahu müssten auch dessen Unterstützer mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
“Šta još svijet treba da uradi kako bi ih ubijedio da Izrael mora biti zaustavljen“, upitao je Erdogan. (Others)

Nach Ansicht des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan wird sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auch nach seiner Amtszeit für die „Kriegsverbechen“ in Gaza verantworten müssen. Das gelte auch für alle anderen Beteiligten und Unterstützer des „Völkermordes“, sagte Erdoğan am Dienstag auf dem Rückflug aus Ungarn.

Türkiye-EU-Beziehungen

Der türkische Präsident forderte die EU auf, den Beitrittsprozess von Türkiye voranzutreiben. Es sei falsch, Türkiye aufgrund „politischer Hindernisse“ jahrelang vor der Tür warten zu lassen. Erdoğan hob vor diesem Hintergrund das „strategische und wirtschaftliche Potenzial“ von Türkiye hervor, von dem auch die EU profitieren werde.

„Man hat uns jahrelang mit verschiedenen Ausreden hingehalten. Die Bedeutung und der Einfluss von Türkiye als Land sind in den Entwicklungen, die wir in den vergangenen Jahren erlebt haben, noch einmal deutlich geworden“, betonte Erdoğan. Die EU müsse aufhören, den Beitritt von Türkiye mit verschiedenen Ausreden hinauszuzögern.

„Vielleicht wird diese Frage während der ungarischen Ratspräsidentschaft anders auf den Tisch gelegt und ein neuer Schritt in diese Richtung unternommen“, fügte er hinzu.

NATO-Erweiterung und F-16-Deal

Erdoğan teilte mit, dass er bei seinem Gespräch mit US-Präsident Joe Biden auch den NATO-Beitrittsprozess Schwedens thematisiert habe. Ankara erwarte von Stockholm, sich an die bilateralen Vereinbarungen zu halten.

Eine positive Entwicklung beim F-16-Deal mit den USA würde auch den NATO-Beitrittsprozess Schwedens beschleunigen, so Erdoğan. In dieser Frage sei er optimistisch.

Schwarzmeer-Getreideabkommen

Erdoğan zeigte sich zudem zuversichtlich, dass das Schwarzmeer-Getreideabkommen zwischen Russland und der Ukraine wiederbelebt werde. Hierzu sei bald ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin geplant. Es müsse sichergestellt werden, dass vor allem die afrikanischen Länder, die von dieser Initiative abhängig seien, davon profitierten, betonte Erdoğan.

TRT Deutsch