Albanien: Zeremonieller Empfang für Präsident Erdoğan
Der türkische Präsident Erdoğan ist zu einem Staatsbesuch in der albanischen Hauptstadt Tirana eingetroffen. Auch an der Einweihung der Ethem-Bey-Moschee nahm er teil. Das historische Bauwerk wurde von der Türkei restauriert.
Albanien: Zeremonieller Empfang für Präsident Erdoğan  – Premierminister Edi Rama (l) und Präsident Recep Tayyip Erdoğan (r) (AA)

Bei seinem Staatsbesuch in Albanien will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit Premierminister Edi Rama die bilateralen Beziehungen und die Vertiefung der Zusammenarbeit erörtern. Präsident Erdoğan wurde bei seiner Ankunft in der Hauptstadt Tirana am Montag mit einer offiziellen Zeremonie am internationalen Flughafen empfangen. Der Besuch Erdoğans erfolgt auf Einladung des albanischen Premierministers.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz hat Erdoğan die historischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern hervorgehoben. „Wir planen, die Investitionen in die Infrastruktur und den Tourismus in Albanien auszubauen. Wir wollen unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit auf eine neue Dimension heben“, sagte Erdoğan. Auf der Agenda des Staatsbesuchs steht auch eine Rede des türkischen Präsidenten im albanischen Parlament.

Übergabezeremonie von Häusern in der Provinz Laç

Die Übergabezeremonie von hundert Häusern in der Stadt Laç ist ebenso Teil der Agenda. Im November 2019 hatte ein Erdbeben die albanische Stadt zerstört. Die Türkei begann daraufhin mit der Neuerrichtung der Häuser. „Albaniens Glück ist unser Glück, sein Kummer ist unser Kummer“, erklärte Erdoğan auf der Einweihungsfeier.

Erdoğan erinnerte auch daran, dass die Türkei nach dem Erdbeben schnell gehandelt habe. Alle staatlichen Mittel seien damals mobilisiert und technische Teams entsandt worden. Damit habe die Türkei die albanische Bevölkerung sofort unterstützt. Die Türkei sei das erste Land gewesen, das der Region nach dem Erdbeben zu Hilfe geeilt sei. Diese Tatsache sei der beste Beweis für eine starke Solidarität.

Im Dezember 2020 wurde der erste Spatenstich für den Bau von 522 Wohnungen durch die türkische Wohnungsbaubehörde (TOKI) in Laç gesetzt. Das Projekt umfasst zudem 37 Gewerbeeinheiten und ein Parkhaus für 375 Fahrzeuge. Dafür wurden rund 42 Millionen Euro veranschlagt.

Auch in Zukunft werde die Türkei an der Seite der Albaner stehen, versprach der Präsident. Die Freundschaft zwischen der Türkei und Albanien werde mit der Eröffnung der Erdbebenhäuser gekrönt, erklärte Präsident Erdoğan.


Einweihung der Ethem-Bey-Moschee

Im Rahmen seines Staatsbesuchs nahm der Präsident auch an der Einweihung der Ethem-Bey-Moschee teil. Das historische Bauwerk stammt aus osmanischer Zeit und ist eines der Wahrzeichen von Tirana. Die Restaurierung hatte die Türkische Kooperations- und Koordinationsagentur (TIKA) im März 2018 übernommen.

Die Ethem-Bey-Moschee werde in Tirana auch künftig als Zeichen der Freundschaft und Brüderlichkeit zwischen den beiden Ländern gelten, verkündete TIKA.

Einweihung der Et’hem-Bey-Moschee (AA)

Nach eigenen Angaben hat TIKA bisher die Restaurierung von neun historischen Moscheen und Bauwerken abgeschlossen – darunter vom Uhrturm der Burg Ergiri (Gjirokastra), vom Uhrturm von Kavalye (Kavaja), von der Basar-Moschee in Gjirokastra, der Bekarlar-Moschee und der Hünkar-Moschee in Berat, der Halveti-Tekke und der Ethem-Bey-Moschee in Tirana.

TIKA nahm seine Tätigkeit in Albanien 1996 über das Programmkoordinierungsbüro in Tirana auf. Zwischen 1996 und 2022 wurden insgesamt 546 Projekte durchgeführt, darunter auch Projekte zur Steigerung der Beschäftigungskapazität des Landes und zur Verbesserung des Gesundheits- und Bildungswesens. Zudem trug TIKA zum Schutz des gemeinsamen historischen und kulturellen Erbes und zur Entwicklung des Tourismus in Albanien bei.

Eine Delegation begleitet den türkischen Präsidenten bei dem Besuch in Albanien. Unter anderem der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu, Verteidigungsminister Hulusi Akar, Innenminister Süleyman Soylu, der Minister für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel, Murat Kurum, sowie der Minister für Kultur und Tourismus, Mehmet Nuri Ersoy, sind ebenfalls im Balkanland.

TRT Deutsch