Der mutmaßliche Mord an der Akademikerin Aylin Sözer in Istanbul hat die Türkei erschüttert. Die türkische Polizei wurde am Dienstag alarmiert, die 48-jährige Leiterin des Fachbereichs Vorschulerziehung an der Aydın-Universität sei als Geisel genommen und ihre Wohnung in Brand gesetzt worden.
Die Polizei und die Feuerwehr seien zeitnah am Tatort gewesen, hieß es seitens der türkischen Behörden. Der 32-jährige Kemal A. sei dann in Sözers Wohnung vorgefunden und verhaftet worden. Zum Motiv des mutmaßlichen Mörders werde noch ermittelt.
Nach Angaben der Polizei hat der Täter versucht, Sözers Leiche zu verbrennen, nachdem er ihr die Kehle durchgeschnitten hatte.
Die Leiche wurde zur weiteren Untersuchung in das Institut für forensische Wissenschaften der Universität Istanbul gebracht.
In einer Erklärung drückten die Mitarbeiter der Universität ihr Entsetzen und ihre Trauer über den Verlust von Sözer aus, die dort seit 2013 gearbeitet habe.
Wütende Reaktionen aus der Politik
Zahlreiche türkische Politikerinnen und Politiker sowie Prominente haben den Femizid an Aylin Sözer verurteilt. Die türkische First Lady, Emine Erdoğan, schrieb auf Twitter, jeder Femizid öffne „neue Wunden in den Herzen“.
„Wir erwarten, dass Kriminelle, die unsere Frauen ermorden, aufs Härteste bestraft werden“, schrieb Erdoğan und bekundete ihr Beileid.
Der türkische Vizepräsident Fuat Oktay bezeichnete den Tod von Sözer als brutalen Mord. Der Femizid habe „einen jeden von uns zutiefst erschüttert“, schrieb er.
Die türkische Ministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Zehra Zümrüt Selçuk, sagte, der „brutale Mord“ habe jeden tief verletzt. „Wir werden den Prozess genau verfolgen, damit der Mörder die härteste Strafe erhält“, schrieb auch sie auf Twitter.
Der Vorsitzende der größten türkischen Oppositionspartei CHP, Kemal Kılıçdaroğlu, verurteilte ebenfalls den Femizid an der Akademikerin.
„Wir müssen diese Femizide stoppen, wir müssen dieser Primitivität ein Ende setzen! Wir sind zu jeder Unterstützung bereit, damit diese Femizide gestoppt werden“, fügte er hinzu.