Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) befürchtet eine Zunahme häuslicher Gewalt in der Corona-Krise.
Es gebe nicht zufällig gerade Weihnachten immer viel häusliche Gewalt, wenn Menschen lange zu Hause auf engem Raum zusammen seien, sagte Reul am Sonntagabend. Es mache ihm mit „am meisten Sorge, dass, wenn das lange dauert, Menschen sich auch anders verhalten“.
Das betreffe auch die jungen Leute, die wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht mehr so draußen sein könnten und weil der Fußballsport oder anderes ausfalle. Das müsse man „sehr ernst nehmen“ und sich darauf vorbereiten, sagte Reul.
Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe befürchten einen starken Anstieg von häuslicher Gewalt während der Corona-Krise. „Das eigene Zuhause ist für viele Frauen und Kinder kein sicherer Ort“, sagte Ceyda Keskin vom Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe vom Montag. Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Ulle Schauws, forderte, Opfer von häuslicher Gewalt von Ausgangsbeschränkungen auszunehmen: „Für von Gewalt bedrohte Frauen und Kinder darf die Ausgangssperre nicht gelten.“