Wegen Hitzewelle kein Wasser mehr – Gemeinde Lauenau muss sparen
Wenn es nicht regnet, kann das Wasser knapp werden. Das haben die Menschen in der Gemeinde Lauenau am heißen Wochenende zu spüren bekommen. Die Versorgung mit Trinkwasser brach zusammen – nun sollen die Bewohner damit sparsam umgehen.
08.08.2020, Niedersachsen, Lauenau: Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lauenau zapfen Löschwasser aus dem Tank eines ihrer Einsatzfahrzeuge. (DPA)

Nach dem Trinkwasserengpass vom Wochenende setzt die Gemeinde Lauenau im niedersächsischen Landkreis Schaumburg auf die Bereitschaft der Menschen, Wasser zu sparen. Die Lage sei beherrschbar, sagte Georg Hudalla, parteiloser Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, zu der Lauenau gehört. Die rund 4000 Menschen in Lauenau hätten schon am Samstagnachmittag auf die Wasserknappheit reagiert, der Verbrauch sei um zwei Drittel gesunken. In den nächsten Tagen muss nach Angaben des Wasserbetriebs aber weiter gespart werden.
Nachdem die Trinkwasserversorgung am Samstag zwischenzeitlich zusammengebrochen war, entspannte sich die Lage einen Tag später. Am Samstagmittag war der Wasserspeicher leer gelaufen. Das Problem: In der Corona-Pandemie seien die Menschen überwiegend daheim geblieben, statt in den Urlaub zu fahren, daher sei der private Wasserverbrauch stark gestiegen, erklärte der Bürgermeister. Die Feuerwehr stelle Wasser etwa für die Toilettenspülung bereit, das sich die Menschen abholen könnten. Tankfahrzeuge sollten zunächst nicht eingesetzt werden.
Allerdings bleibt das Wetter wohl heiß: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte eine heiße Woche mit Temperaturen jenseits der 30 Grad und viel Sonne an. Während am Sonntag wieder Höchstwerte von um die 36 Grad vor allem in Südniedersachsen erreicht werden sollten, werde es sich am Montag vielerorts abkühlen - aber nur ganz leicht, nämlich um etwa zwei Grad. Bis zu einem Wetterumschwung werde es wohl bis zum Ende der Woche dauern, sagte ein Meteorologe. Wärmegewitter sorgten nur lokal für Abhilfe bei der Trockenheit.
Das erschwert die Versorgung in Orten wie Lauenau. Denn die dortige Wasserversorgung speise sich aus drei oberflächlichen Quellen im Deister, einem Mittelgebirgszug, erklärte Hudalla. Der Vorteil: Das Wasser sei sehr sauber und nitratfrei. Der Nachteil: Die Quellen reagieren schnell auf das Wetter, in diesem Fall die Trockenheit.
Keine Gefahr für Region Hannover
Für die Region Hannover gab der Energieversorger Enercity Entwarnung bei der Trinkwasserversorgung. Das Unternehmen fördere Grundwasser aus 30 Metern Tiefe, sagte ein Sprecher. Es gebe zwar Schwankungen, aber der Vorrat versiege nicht. Zusätzlich verfüge das Unternehmen über Speicher und Hochbehälter, um Verbrauchsspitzen abzufangen.

Die Trinkwasserlage ist nicht nur im Landkreis Schaumburg angespannt. Auch der Wasserverband Garbsen-Neustadt rief zu sparsamem Verbrauch auf und warnte vor einer „Spitzenauslastung der Anlagen“. Alle Kunden sollten „wohldosiert“ Wasser verbrauchen.
Wegen drohenden Wassermangels sollen auch die Einwohner der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen in Rheinland-Pfalz sparsamer mit Wasser umgehen. Das teilte die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach am Sonntagabend mit. Um die Grundversorgung mit Trinkwasser während der anhaltenden Trockenheit sicherzustellen, sind folgende Tätigkeiten in der Verbandsgemeinde im Hunsrück seit Sonntag untersagt: die Befüllung von Planschbecken und Schwimmbädern, die Bewässerung von Rasen und Gartenflächen, das Waschen von Fahrzeugen auf Privatgrundstücken, das Reinigen und Abspritzen von Hofflächen sowie die Bewässerung von öffentlichen Grünflächen und Sportplätzen.

DPA