Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR, das Kinderhilfswerk Unicef und die Internationale Organisation für Migration (IOM) haben die Inhaftierung von geflüchteten Mädchen und Jungen in europäischen Ländern verurteilt. Die Inhaftierung habe tiefgreifende und negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und könne ihre kognitive Entwicklung nachhaltig beeinträchtigen, warnten die drei UN-Hilfsorganisationen am Dienstag in Genf.
Es sei erwiesen, dass die Inhaftierung psychische Probleme verschlimmere. Inhaftierte Kinder seien dem Risiko ausgesetzt, an Depressionen und Angstzuständen zu leiden. Die Minderjährigen könnten auch Opfer von Gewalt und Missbrauch werden. Bei einer Untersuchung von IOM, UNHCR und Unicef in 38 europäischen Ländern seien viele besorgniserregende Beispiele für die Inhaftierung von Kindern gefunden worden.
„Mehrere Länder in Europa haben gezeigt, dass Alternativen zur Inhaftierung von Kindern und Familien sicher, menschenwürdig und kosteneffizient sein können“, sagte Pascale Moreau, UNHCR-Regionaldirektorin für Europa. „Wir fordern alle europäischen
Staaten auf, diese Ansätze zu übernehmen, um die Rechte und das Wohlergehen von geflüchteten Kindern zu schützen.“
Alternativen zur Inhaftierung seien betreutes, unabhängiges Wohnen, Pflegefamilien und familiale Betreuung und kinderzentrierte Modelle, die für die Aufnahmestaaten praktikable Lösungen bieten.