Übergriffe im SOS-Kinderdorf – Verein will „Vertrauen wiedergewinnen“
Eine Studie legte im vergangenen Jahr einem SOS-Kinderdorf in Bayern „Grenzüberschreitungen“ nahe und sprach von „Leid“, das den Kindern zugefügt worden sei. Der Verein will nach eigenen Angaben nun „Vertrauen wiedergewinnen“.
08.10.2021, Bayern, München: Das Logo und der Schriftzug „SOS Kinderdorf e.V. Geschäftsstelle“ ist auf einem Schild zu sehen. (DPA)

Der SOS-Kinderdorf-Verein will Fälle von Übergriffen auf Kinder und Jugendliche konsequent aufarbeiten. „Wir müssen unbedingt transparent sein und Vertrauen wiedergewinnen - nach außen, aber auch nach innen. Und das heißt insbesondere gegenüber den Kindern und Jugendlichen und gegenüber unseren Mitarbeitenden“, sagte die Vorstandsvorsitzende Sabina Schutter im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in München.
Denn auch die Kinder und Jugendlichen in den Einrichtungen hätten von den Berichten über Missstände gehört - und nun Fragen. „Natürlich haben wir kritische Rückmeldungen bekommen - von unseren Kindern und Jugendlichen und auch von Spendern. Diese Kritik nehmen wir sehr ernst“, sagte sie. „Und man kann sich das Vertrauen nur mit einer umfassenden Aufklärung verdienen.“
Anfang Oktober 2021 hatte eine Studie Schlagzeilen gemacht, die „Grenzüberschreitungen“ zweier Betreuerinnen in einem Kinderdorf in Bayern nahe legt. Aus der Untersuchung des renommierten Missbrauchsexperten Heiner Keupp geht hervor, dass die beiden ehemaligen Mitarbeiterinnen ihnen anvertrauten Kindern „Leid“ zugefügt haben. Die Staatsanwaltschaft Augsburg hat inzwischen Ermittlungen aufgenommen.

DPA