Durch den stärkeren Einsatz digitaler Hilfsmittel könnten die Kosten von Deutschlands Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen Gesundheitseinrichtungen einer Studie zufolge deutlich gesenkt werden. Eine am Dienstag publizierte Untersuchung des Beratungsunternehmens McKinsey sieht ein jährliches Nutzenpotenzial von 42 Milliarden Euro - das wären 12 Prozent der Gesundheits- und Versorgungskosten.
Dabei geht es nicht nur um direkte Einsparungen, sondern auch um vermiedene Kosten und eine bessere Leistung. Werden etwa verstärkt Online-Terminbuchungen genutzt, muss das Praxispersonal weniger Zeit am Telefon verbringen, und es hat mehr Zeit für andere Arbeiten. Ein weiteres Beispiel sind digitale Überwachungsprogramme, mit denen eine Krankheit frühzeitig erkannt wird, so dass es gar nicht erst zum teuren Krankenhaus-Aufenthalt kommt. „Richtig eingesetzt, kann die Digitalisierung im Gesundheitsbereich massiven Nutzen stiften“, sagte McKinsey-Studienautor Stefan Biesdorf.
Digitalisierung im Gesundheitswesen ist schon seit Jahren ein großes Thema, die ineffiziente Zettelwirtschaft ist in Deutschlands Praxen und Kliniken noch weit verbreitet. Die Umsetzung von Digitalvorhaben kommt nur schleppend voran. Einerseits gibt es Datenschutz-Bedenken, andererseits fürchten Ärzte und Apotheker Anwendungsprobleme im Alltag. So sollte zum Beispiel das E-Rezept ursprünglich schon im Januar 2022 zur Pflicht werden, doch nach Kritik aus der Gesundheitsbranche änderte eine zuständige halbstaatliche Firma ihren Kurs und setzte eine freiwillige Testphase fort.
Studie: Milliardenschweres Einsparpotenzial im Gesundheitswesen
24 Mai 2022
Die schleppende Digitalisierung kommt dem deutschen Gesundheitswesen teuer zu stehen. Einer Untersuchung zufolge könnte der stärkere Einsatz digitaler Hilfsmittel die Kosten in der Gesundheitsbranche um Milliarden reduzieren.
DPA
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