Stiefvater und Mutter ließen 11-Jährige von LKW-Fahrern missbrauchen
In Franken wurde offenbar eine 11-Jährige über zwei Jahre von dem Stiefvater missbraucht und gegen Geld angeboten. Die Mutter soll den Missbrauch toleriert haben. Das Paar befindet sich nun in Untersuchungshaft.
Symbolbild. Ein Elfjährige soll durch ihren Stiefvater Lkw-Fahrern zum Missbrauch angeboten worden sein. (DPA)

In Franken soll ein Kind Lastwagenfahrern zum sexuellen Missbrauch gegen Geld angeboten worden sein. Die Mutter des aus der Region Main-Rhön stammenden Mädchens, deren Lebensgefährte und ein weiterer Mann seien in dem Fall in Untersuchungshaft genommen worden, teilten die Staatsanwaltschaft Schweinfurt und das Polizeipräsidium Unterfranken am Mittwoch mit. Nach einem Lastwagenfahrer werde noch ermittelt.

Das Mädchen wurde den Angaben zufolge zwischen dem neunten und elften Lebensjahr in einer Vielzahl von Fällen vom Lebensgefährten der Mutter sexuell missbraucht. Dem Stiefvater werde schwerer sexueller Missbrauch von Kindern in mindestens 30 Fällen sowie Anstiftung zum schweren sexuellen Missbrauch vorgeworfen.

Der Mutter, die von den Taten gewusst und sie toleriert haben soll, werde Beihilfe zum schweren sexuellen Missbrauch durch Unterlassen vorgeworfen. Beim dritten Tatverdächtigen, einem 50-Jährigen aus der Region, geht es um sexuellen Missbrauch und die Verbreitung pornografischer Schriften.

Die Ermittlungen kamen demnach erst durch die Anzeige eines Lkw-Fahrers ins Rollen, dem das Kind am 31. Juli von seinem Stiefvater auf einem Parkplatz an der Autobahn 70 gegen Geld angeboten worden sei. Die Polizei habe damals im Zuge der sofort eingeleiteten Fahndung das Mädchen und den Lebensgefährten der Mutter angetroffen.

Seit 2018 regelmäßig vom Stiefvater missbraucht

Wie die folgenden Ermittlungen ergaben, soll der Stiefvater das zu den Tatzeiten zwischen neun und elf Jahre alte Kind von Ende 2018 bis Juli 2020 regelmäßig und in einer Vielzahl von Fällen missbraucht haben. Die Mutter soll davon gewusst haben. Zum Teil habe der Mann die Taten gefilmt und Fotos davon gemacht. Darüber hinaus sei der Tatverdächtige im Besitz einer Vielzahl kinderpornografischer Dateien gewesen.

In mindestens zwei Fällen soll der Hauptverdächtige das Kind dem 50 Jahre alten Mann zum Missbrauch zugeführt haben. Bei den Taten sei auch der Stiefvater anwesend gewesen. Ein Lastwagenfahrer soll auch von dem Angebot, gegen Geld sexuelle Handlungen an dem Kind zu vollziehen, Gebrauch gemacht haben. Nach diesem Mann werde noch gefahndet.

Im Fall der anderen drei Tatverdächtigen seien die Ermittlungen abgeschlossen, alle drei seien in Untersuchungshaft. Die Ermittler machten aus Gründen der Identifizierbarkeit keine näheren Angaben zum Alter der Mutter und von deren Lebensgefährten. Das Mädchen befindet sich nach Angaben eines Polizeisprechers unter Obhut des Jugendamts in einer therapeutischen Einrichtung.

AFP