Statistik: Ungeplante Ausgaben überfordern Haushalte
Im Jahr 2023 konnten 35 Prozent der Bevölkerung unerwartete Ausgaben nicht schultern. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht sieht das als Zeichen großer sozialer Unsicherheit und macht die Bundesregierung für die Wohlstandsverluste verantwortlich.
06.06.2024, Berlin: Sahra Wagenknecht (BSW), Parteivorsitzende, spricht am Wahlkampfschluss des BSW am Neptunbrunnen in Berlin-Mitte. / Photo: DPA (DPA)

Kaputte Waschmaschine, große Reparatur am Auto: Immer mehr Menschen in Deutschland können ungeplante Ausgaben nicht schultern. Im vergangenen Jahr betraf dies 35 Prozent der Bevölkerung, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht, die vom Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) abgefragt wurden und am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP vorlagen. 2021 hatte der Wert noch bei 32,2 Prozent gelegen, 2022 dann bei 33,9 Prozent.

Die Daten stammen aus der EU-weiten Erhebung EU-SILC. Dabei werden in Deutschland laut Statistischem Bundesamt jedes Jahr rund 40.000 Haushalte befragt. Sie sollen unter anderem angeben, ob sie größere, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln stemmen können oder nicht. Mehr als ein Drittel der Haushalte waren dazu im vergangenen Jahr nicht in der Lage, wie die vom BSW abgefragten Daten zeigen.

„Die Zahlen belegen eine große soziale Unsicherheit in Deutschland bis weit in die Mittelschicht hinein“, sagte BSW-Chefin Sahra Wagenknecht zu AFP. „Die vergangenen drei Jahre waren für Millionen Bürger Jahre spürbarer Wohlstandsverluste, die die Bundesregierung zu verantworten hat.“ Es handele sich um „eine weitere traurige Bilanz der Ampel, die Land und Leute ärmer gemacht hat“, urteilte Wagenknecht.

AFP