Sachsen: AfD-Abgeordneter demonstriert vor Haus von Ministerin Köpping
Ein AfD-Landtagsabgeordneter hat gemeinsam mit einem Parteifreund vor dem Privathaus der sächsischen Gesundheitsministerin Köpping demonstriert. Die Polizei schritt ein. Sachsens Innenminister Wöller fordert nun eine Entschuldigung von der AfD.
Archivbild. 19.10.2021, Sachsen, Dresden: Petra Köpping (SPD), Gesundheitsministerin in Sachsen, informiert auf einer Pressekonferenz die Medien über die aktuelle Situation und weitere Entwicklung der Corona-Pandemie in Sachsen. (DPA)

Ein Landtagsabgeordneter der sächsischen AfD hat am Mittwoch versucht, gemeinsam mit einem Parteifreund eine Demonstration vor dem Privathaus von Landesgesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) zu veranstalten. Der Objektschutz der Polizei habe dies jedoch „unterbunden“, teilte das sächsische Innenministerium am Abend mit. Beteiligt war den Angaben zufolge der AfD-Abgeordnete Jörg Dornau sowie ein weiteres AfD-Mitglied. Das Ministerium verurteilte die Aktion vor dem Privathaus scharf. „Gerade nach den bedrohlichen Aufzügen vor Privathäusern von Amts- und Mandatsträgern sollte klar sein, dass hier rote Linien überschritten sind“, erklärte Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU). „Nach dem heutigen Demonstrationsversuch zeigt sich einmal mehr, dass die AfD nicht davor zurückschreckt, Politikerinnen und Politiker gezielt einzuschüchtern und zu bedrohen.“ Wöller fordert Entschuldigung von der AfD

Erst im Dezember waren vor Köppings Privathaus in Grimma etwa 30 mit Fackeln, Pfeifen und Trommeln ausgestattete Protestierende gezogen. In einem im Internet verbreiteten Video ist zu hören, wie sie „Friede, Freiheit, keine Diktatur“ rufen. Der Aufmarsch der rechtsgerichteten Demonstranten wurde parteiübergreifend als Einschüchterungsversuch einer Politikerin verurteilt. Innenminister Wöller kritisierte die AfD am Mittwochabend als „maßgeblichen Brandbeschleuniger der Radikalisierung“. Er forderte die Partei auf, sich bei Petra Köpping zu entschuldigen und sich von ihrem Landtagsabgeordneten Jörg Dornau zu distanzieren.

AFP