Rund zehn Prozent der Wohnungen in Deutschland sind überbelegt
Einer jüngst veröffentlichten Untersuchung des Statistischen Bundesamtes zufolge sind etwas mehr als zehn Prozent der Wohnungen in Deutschland überbelegt. Besonders betroffen sind dabei Großstädte und Alleinerzieher-Haushalte.
Symbolbild: Plattenbausiedlung „Dreesch I“ in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern (Others)

Laut einer Berechnung des Statistischen Bundesamtes haben 2020 knapp 8,5 Millionen Menschen in Deutschland in überbelegten Wohnungen gelebt. Die Überbelegungsquote lag damit bei 10,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Als überbelegt gilt eine Wohnung dann, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenzahl verfügt.

Auch Single-Wohnungen können „überbelegt“ sein

Den Angaben zufolge war die Überbelegungsquote 2020 in den deutschen Großstädten besonders hoch. Gut jede siebte Person (15 Prozent) wohnte dort in einer überbelegten Wohnung. In Kleinstädten und Vororten waren dagegen nur etwa halb so viele Menschen betroffen, dort wohnten 7,9 Prozent in solchen Wohnverhältnissen. Auf dem Land
standen dagegen meist mehr Wohnräume zur Verfügung, lediglich 5,8 Prozent der Bevölkerung lebten dort in überbelegten Wohnungen.

Auch Alleinlebende können zu wenige Wohnräume zur Verfügung haben und damit in einer überbelegten Wohnung leben, wie das Bundesamt mitteilte. Gemäß europäischer Definition müsse ein Ein-Personen-Haushalt mindestens zwei Zimmer haben, damit die Wohnung
nicht als überbelegt gilt. Demnach wohnten 13 Prozent der Alleinlebenden in Deutschland 2020 in überbelegten Wohnungen.

Unter den Haushalten ohne Kinder waren Alleinlebende damit am häufigsten betroffen. Demgegenüber lebten nur 2,4 Prozent der Menschen in Haushalten mit zwei Erwachsenen in überbelegten Wohnungen.

Fast 30 Prozent der Alleinerzieherhaushalte betroffen

Unter den Haushalten mit Kindern war die Überbelegungsquote bei Alleinerziehenden-Haushalten am höchsten: 29,9 Prozent der Alleinerziehenden und deren Kinder lebten 2020 in Deutschland in überbelegten Wohnungen. Demgegenüber wohnten nur 7,3 Prozent der
Haushalte mit zwei Erwachsenen und einem Kind sowie 8,0 Prozent der Haushalte mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern in solchen Verhältnissen.

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre stellten mit 16,4 Prozent die Altersgruppe, die am häufigsten zu beengt wohnt. Damit lebte 2020 den Angaben zufolge knapp jede sechste minderjährige Person in Deutschland in einer überbelegten Wohnung.

epd