Pflegekrise: Jährlicher Mangel an 17.000 Heimplätzen droht
Bis 2040 werden jährlich zusätzliche Pflegeheimplätze benötigt. Doch AGVP-Präsident Greiner kritisiert, dass statt eines Ausbaus Plätze verloren gehen – allein im letzten Jahr etwa 16.000.
Protestaktion des Bündnisses "Pflege in Not" / Photo: DPA (DPA)

Der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) warnt angesichts eigener Hochrechnungen vor einem Mangel an Pflegeheimplätzen in den nächsten Jahren - und fordert die Politik zum Handeln auf. „Bis 2040 benötigen wir jedes Jahr rund 17.000 zusätzliche Pflegeheimplätze“, erklärte AGVP-Präsident Thomas Greiner am Donnerstag. Dies seien 217 neue Pflegeheime jährlich. „Doch anstatt den Ausbau und die Zukunft der Altenpflege voranzutreiben, verlieren wir weiterhin Plätze – allein im letzten Jahr etwa 16.000“, kritisierte Greiner.

Die verantwortlichen Pflegekassen und Politiker wollten den Menschen weismachen, „die Krise sei nicht so gravierend“. Der AGVP-Präsident betonte: „Wer acht Heime abtelefonieren muss, um überhaupt auf eine Warteliste zu kommen, verliert den Glauben an einen funktionierenden Staat.“ Er forderte Politik und Pflegekassen auf, umzusteuern - sonst würden in diesem und im kommenden Jahr zusammengenommen rund 450 Heime und 33.000 Plätze in den Pflegeheimen fehlen.

Dabei zeige ein Blick in die Vergangenheit, dass es auch anders gehe. 2008 und 2009 seien pro Jahr rund 330 Pflegeheime mit über 23.000 Plätzen neu eröffnet worden. Greiner forderte deshalb Pflegereformen, „die verlässliche Rahmenbedingungen für Angehörige, Pflegebedürftige, Pflegepersonal und Betreiber von Pflegeheimen schaffen“.

AFP